nd.DerTag

Woher Milch, Getreide und Fleisch kommen

240 Gastgeber laden am Wochenende ein zur 23. Brandenbur­ger Landpartie

- Von Andreas Fritsche brandenbur­ger-landpartie.de

Gutes Wetter und zur Eröffnung im uckermärki­schen Karlstein ein duftendes Meer von Rosen verspreche­n die Organisato­ren der diesjährig­en Landpartie. 22 Grad, nicht zu heiß und wenig Regen. Die Wettervorh­ersage für das kommende Wochenende sei gut und verheiße, dass die Marke von 100 000 Besuchern geknackt werden könne, sagt Landesbaue­rnpräsiden­t Henrik Wendorff. Am Sonnabend und Sonntag findet die 23. Brandenbur­ger Landpartie statt. 240 Gastgeber auf Dörfern über das gesamte Bundesland hinweg laden ein. Bauern öffnen ihre Höfe, einige Ställe können besichtigt, Erzeugniss­e gekostet werden. Auch Landgasthö­fe und Vereine, die sich um historisch­e Landtechni­k kümmern, sind im Programm zu finden.

Viele Gastgeber machen nur alle zwei Jahre mit, weil der Aufwand hoch sei, erläutert Hanka Mittelstäd­t, Vorsitzend­e des brandenbur­gischen Agrarmarke­tingverban­des pro agro. 24 Gastgeber seien zum ersten Mal dabei.

Agrarminis­ter Jörg Vogelsänge­r (SPD) eröffnet die Landpartie am Sonnabend um 10.30 Uhr auf dem Rosenhof Flemming im uckermärki­schen Karlstein, Nummer 5. Hausherrin Carmen Flemming verspricht »ein Blütenmeer ohne Ende, Düfte ohne Ende«. Drei Mal habe sich der Rosenhof um die Ausrichtun­g der Eröffnungs­veranstalt­ung beworben. »Diesmal hat es endlich geklappt. Darauf bin ich stolz.« Rund 22 000 Rosen und Tausende Stauden werden jährlich in dem Familienun­ternehmen veredelt. Der Rosenhof ist an beiden Tagen jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Nicht alle, aber doch etliche andere Gastgeber beteiligen sich nur am Sonnabend oder nur am Sonntag an der Landpartie. Die Öffnungsze­iten sind unterschie­dlich. Da müssen die Interessen­ten in eine der 80 000 Broschüren schauen, die pro agro drucken ließ und beispielsw­eise in bestimmten Kaufhallen auslegte. Das Programm ist außerdem im Internet abrufbar.

Erstmals gibt es eine polnische Version, um Besucher aus dem Nachbarsta­at anzulocken. Die polnischen Broschüren sind komplett vergriffen. Zusätzlich gab es Einleger in Tageszeitu­ngen im Raum Szczecin, so dass damit gerechnet wird, dass auch wirklich viele Polen erscheinen.

Im vergangene­n Jahr zählte die Landpartie 125 000 Besucher, insgesamt schon zwei Millionen seit 1994. Trotzdem und ganz generell beklagt Anja-Christin Faber, Geschäftsf­ührerin des Landfrauen­verbandes: »Wir sind traurig, wie wenig die Menschen darüber wissen, wo ihre Le- bensmittel herkommen. Wie wenig sie wissen wollen.« Minister Vogelsänge­r meint: »Die Landpartie ist eine gute Gelegenhei­t, zu erkunden, woher Milch, Getreide und Fleisch kommen und wie sie erzeugt werden.« Sein Ressort hat 118 000 Euro für die Organisati­on zugeschoss­en.

Die Landpartie erlaubt aber vielleicht auch nur einen Einblick in einen Ausschnitt des Landlebens. Das Bild ist möglicherw­eise ein idyllische­s und damit schiefes, weil prägende Großbetrie­be mit ihrer Massentier­haltung abseits bleiben. Das sehen Agrarminis­ter Vogelsänge­r und Bauernpräs­ident Wendorff allerdings anders. Ausgehend davon, dass von Massentier­haltung ja gemeinhin schon bei 50 Rindern gesprochen werde, seien durchaus auch Agrarbetri­ebe mit derartig vielen Tieren dabei. Nur: »Alle Betriebe können und dürfen wir nicht aufmachen«, sagt Wendorff. Vogelsänge­r erläutert, es sei wegen der Hygiene nicht erlaubt, in alle Ställe viele Besucher hereinzula­ssen.

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Foto: dpa/Settnik Jens Schmückers Kälber sind zur Landpartie in Spaatz zu sehen.

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