Der Autor
Edward P. Thompson, der von 1924 bis 1993 lebte, war einer der namhaftesten britischen marxistischen Historiker und sozialistischen Intellektuellen des 20. Jahrhundert. Seine Arbeiten machten ihn zum Vordenker der Neuen Linken, seine »Entstehung der englischen Arbeiterklasse« machte ihn zu einem der Begründer einer »Geschichte von unten«. Das Buch, erschienen 1963, beeinflusste Historiker auf der ganzen Welt.
Thompson verließ die Communist Party of Great Britain wegen des Einmarsches der Sowjetunion in Ungarn 1956. Zusammen mit anderen gründete er die Zeitschrift »New Reasoner«, in der im Juni 1957 der Text »Socialist Humanism« erschien, ein programmatischer Artikel zu dem von Thompson vertretenen sozialistischen Humanismus und zu seiner Kritik des Stalinismus. Der nebenstehend auszugsweise dokumentierte Text liegt nun erstmals auch auf Deutsch vor – im Sammelband »Marxistische Stalinismuskritik im 20. Jahrhundert«, der im Jubiläumsjahr 2017 gerade richtig kommt. Hat sich die Russische Revolution 1917 im Stalinismus bis zur Kenntlichkeit oder bis zur Unkenntlichkeit verändert? Nicht zu bestreiten ist jedenfalls, dass das, was wie ein Alp auf den Hirnen auch unserer Gegenwart lastet, seine schärfsten Kritiker schon damals vor allem von links gefunden hat. Die Anthologie hat Christoph Jünke herausgegeben, dokumentiert werden erstmals umfassend die großen Linien dieser marxistischen Stalinismus-Kritik im 20. Jahrhundert. Infos zum Buch und Bezugsmöglichkeiten unter www.neuerispverlag.de