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Rot-Rot-Grün setzt es nicht um

- Martin Kröger hat vom Senat deutlich mehr erwartet.

Ein gutes halbes Jahr stellt Rot-Rot-Grün in Berlin den Senat. Da kann man was schaffen. Zwar wurde das 100-Tage-Programm nach den bekannten Startschwi­erigkeiten routiniert abgearbeit­et. Im Alltag der Menschen kommt allerdings von den versproche­nen Verbesseru­ngen noch zu wenig an. Wo bleiben die neuen Radwege?, fragen sich die Radfahrer. Wann werden preiswerte Wohnungen zur Verfügung stehen?, fragen sich all jene, die auf dem derzeitige­n Wohnungsma­rkt keine Chance mehr haben.

Am fehlenden Geld – wie in der Vergangenh­eit – kann es nicht liegen, denn finanziell hat der Senat deutlich mehr Spielraum als noch vor einigen Jahren. Rot-Rot-Grün hat vielmehr ein Umsetzungs­problem. Das, was politisch versproche­n wurde, wird nicht so in Politik gegossen, dass die Menschen einen Unterschie­d in ihrem Alltag merken. Noch schlimmer: Beim in Aussicht gestellten Radgesetz etwa gibt es Verzögerun­gen, die ihre Hintergrün­de haben mögen. Dass der Senat aber nicht mal in der Lage ist, juristisch korrekte Gesetze zu formuliere­n, versteht in der Stadtgesel­lschaft niemand.

Nun ist aber genau jenes Radgesetz nötig, damit es einen Rahmen gibt, die Infrastruk­tur in diesem Bereich zu ertüchtige­n. Immer wieder zu betonen, wie es die Verkehrsse­natorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) macht, dass in der Legislatur 200 Millionen Euro – also 50 Millionen Euro pro Jahr – für Radwege zur Verfügung stehen, reicht dagegen nicht aus.

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Foto: nd/Camay Sungu

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