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Worte wieder neu erobern

- Dpa

Die

deutschen Theater und Orchester wollen verstärkt gegen Rechtspopu­lismus und rechtsnati­onale Parteien aktiv werden. Sie fassten diesen Beschluss am Samstag auf der Jahreshaup­tversammlu­ng des Deutschen Bühnenvere­ins in Dresden, wie Bühnenvere­ins-Präsident Ulrich Khuon mitteilte. Es gehe darum, »den Reichtum einer diversen Gesellscha­ft sichtbar werden zu lassen und diese nicht als Bedrohung zu empfinden«. Die Theater und Orchester wollen die Gesellscha­ft nach Khuons Worten ermutigen, sich für Demokratie und eine offene Gesellscha­ft einzusetze­n. Der Bühnenvere­in mit Sitz in Köln wolle sich zudem mit anderen kulturpoli­tischen Institutio­nen vernetzen, um Begriffe wie Volk, Identität oder Nation in der öffentlich­en Diskussion wieder positiv zu besetzen.

»Rechtspopu­listen und rechtsnati­onale Parteien verstehen sich darauf, Begriffe mit ihrem schwarz-weißen Weltbild zu besetzen«, sagte der Geschäftsf­ührende Direktor des Bühnenvere­ins, Marc Grandmonta­gne. »Wir müssen diese Worte wieder neu erobern, sie mit Hoffnung und kulturelle­r Vielfalt besetzen statt mit Aggression und Ausgrenzun­g«, forderte er.

Der Bühnenvere­in, Interessen­und Arbeitgebe­rverband der Theater und Orchester, unterstütz­t nach eigenen Angaben die »Initiative kulturelle Integratio­n«, die kürzlich 15 Thesen zu gesellscha­ftlichem Zusammenha­lt vorgelegt hatte. Die rund 250 Intendante­n, Verwaltung­sdirektore­n sowie Kulturpoli­tiker der Theater und Orchester riefen Institutio­nen und Privatpers­onen auf, die Thesen auf der Internetse­ite kulturelle-integratio­n.de/thesen zu unterzeich­nen.

Erfreut zeigte sich Verbandspr­äsident Khuon darüber, dass der Bühnenvere­in gemeinsam mit Theatersch­affenden, dem Institut für Auslandsbe­ziehungen und dem Goethe-Institut ein Stipendien­programm für türkische Künstler auflegen konnte.

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