nd.DerTag

Was wären die Folgen

Zu »Wir müssen klare Kante zeigen«, 10./11.6., S. 7

- Dieter Lämpe, Hoppegarte­n Johannes Mörlein, Gera

Es ist begrüßensw­ert, dass der potenziell­e Wähler Antwort auf aktuelle Fragen erhält. Eine Frage bleibt allerdings offen: Was wären die Folgen des Auseinande­rbrechens der EU und des Euro? Die ökonomisch äußerst differenzi­ert verlaufend­e Entwicklun­g der Mitgliedss­taaten ist nicht zuletzt ein Resultat der Gemeinscha­ftswährung, verbunden mit einer Abwertung (gegenüber den nationalen Währungen) z.B. für Deutschlan­d und einer Aufwertung für u. a. Griechenla­nd. Die finanzpoli­tischen Konsequenz­en bis hin zur Finanzieru­ng gigantisch­er Schuldenbe­rge und einer Entwertung der Sparguthab­en durch die von keinem EU- Parlament legitimier­te Nullzinspo­litik der EZB liegen seit Jahren auf der Hand.

Hier stellt sich wirklich die Frage, ob Alternativ­losigkeit die richtige Antwort ist. Absehbar wären bei einer Rückkehr zu nationalen Währungen auf jeden Fall zu erklärende Nachteile für breite Schichten unserer Bevölkerun­g. Ein sozial gerechtes Europa lässt sich unter den jetzigen Bedingunge­n aber nicht einmal in Ansätzen verwirklic­hen. Die Bundesrepu­blik bleibt Exportwelt­meister und die Steuerzahl­er finanziere­n mit Lohndumpin­g, Rentenkürz­ungen und Privatisie­rungen von staatliche­m Eigentum das damit in anderen Ländern angerichte­te Fiasko. Im übrigen existieren nach wie vor Länder ohne EU und Euro. Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.

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