Wie sie mir gefällt
Zu »Radeln für die Verkehrswende«, 12.6., S. 12
Und dann mal ich mir die Welt, wie sie mir gefällt: Die Sternfahrt der Radfahrer ist vorbei. Nächstes Wochenende sollte eine Autosternfahrt auch über Radwege stattfinden. Denn so wie ab und zu Autos Radwege blockieren, so wird ohne Angst ums eigene Leben kreuz und quer über Straßen geradelt. Was soll’s, passiert was, ist meist der Autofahrer schuld. Die Hauptstadt der BRD autofrei. Knapp vier Millionen Menschen radeln und/oder fahren dann täglich mit einer schon jetzt vollkommen überlasteten BVG. Respekt.
Waren des täglichen Bedarfs kommen per Beamen, Drohnen oder Lastenrad in die Hauptstadt. Nur per Ausnahmeregelung darf per Nacht im Flüstermodus Ware ausgeliefert werden. Handelsvertreter haben gefälligst die BVG zu nehmen, Handwerksbetriebe müssen ihre Materialien per Lastrad transportieren oder schriftlich im Senat eine kostspielige Sonderegelung erbitten. Geht's noch bekloppter?
Dieses »Wir wollen niemanden gegeneinander ausspielen« ist Blödsinn. Hauptstraßen mit 30 km/h und einspurig befahren zu lassen ist realitätsfern und mag für Kleinstädte möglich sein. Sicher kann ein Radfahrer kein Auto überfahren, aber Unfälle durchaus provozieren. Fahrräder sollten ebenfalls ein deutlich sichtbares Nummernschild haben. Das wäre ein möglicher Weg zur gegenseitigen Rücksichtnahme. Verkehrsbeobachter werden mir Recht geben.