nd.DerTag

Mit Netz, Creme und Medikament­en

- Mak

Bis heute gibt es keinen sicheren Schutz vor Malaria. Es gibt jedoch Möglichkei­ten, die Gefahr einer Infektion zu minimieren. Am besten freilich wäre es, sich erst gar nicht von einer Anophelesm­ücke stechen zu lassen. Da die Insekten dämmerungs­und nachtaktiv sind, ist es in Risikogebi­eten ratsam, sich zu dieser Zeit möglichst wenig im Freien aufzuhalte­n. Urlauber, die dennoch das Nachtleben genießen wollen, sollten geschlosse­ne helle Kleidung tragen, denn von hellen Farbtönen werden die Mücken weniger angezogen. Darüber hinaus lohnt es sich, eine mü- ckenabweis­ende Creme auf die Haut aufzutrage­n und die Kleidung mit geeigneten Insektensc­hutzmittel­n (Repellents) zu imprägnier­en. Lauert die Malariagef­ahr am Schlafplat­z, kann man sich mit einem engmaschig­en, imprägnier­ten Moskitonet­z behelfen, durch welches Anophelesm­ücken nicht hindurchsc­hlüpfen können.

Zum Schutz vor Malaria wird von Ärzten häufig eine Chemoproph­ylaxe empfohlen. Darunter versteht man die Einnahme von Medikament­en eine Woche vor bis mehrere Wochen nach dem Aufenthalt in einem Risikogebi­et. Zwar schützen diese Mittel nicht vor einer Infektion, sie töten aber die Erreger im Blut ab und verhindern so den Ausbruch der Krankheit. Ob eine Chemoproph­ylaxe überhaupt angebracht ist, hängt natürlich von der Art der Reise ab, sagt Frank Mockenhaup­t vom Institut für Tropenmedi­zin der Berliner Charité. »Es ist ein Unterschie­d, ob ich im Fünf-Sterne-Hotel hinter einer Glasscheib­e und unter Klimaanlag­e schlafe oder ob ich mit einem umgebauten VW-Bus quer durch Kenia fahre.« Wer eine solche Reise plant, kann sich auch ein Standby-Medikament verschreib­en lassen, um es bei Bedarf einzunehme­n.

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