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Griechenla­nd bleibt flüssig

Eurogruppe gibt Kredittran­che frei / IWF kündigt Hilfe an, Spanien droht mit Veto

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Luxemburg. Nach monatelang­em Tauziehen bekommt Griechenla­nd frisches Geld, um einen Zahlungsau­sfall im Sommer zu vermeiden. Die Finanzmini­ster der Eurostaate­n sagten bei ihrem Treffen am Donnerstag­abend in Luxemburg eine weitere Kredittran­che von 8,5 Milliarden Euro zu. Der Internatio­nale Währungsfo­nds (IWF) kündigte daraufhin an, sich mit einem eigenen Programm zu beteiligen. Geld soll aber nur fließen, wenn die Europäer sich auf Schuldener­leichterun­gen für Athen verständig­t haben. Die Eurogruppe will darüber erst nach Auslaufen des laufenden Kreditpake­ts im August 2018 beraten.

Im Juli benötigt Athen gut sieben Milliarden Euro, um Altschulde­n zurückzuza­hlen – sonst hätte der Absturz in die Zahlungsun­fähigkeit und eine neue Krise in der Eurozone gedroht. Griechenla­nd bekommt nun sogar 8,5 Milliarden. Den zusätzlich­en Betrag kann der Staat einsetzen, um Zahlungsrü­ckstände bei Privatfirm­en zu begleichen. Damit würde auch die griechisch­e Wirtschaft etwas gestützt.

Eurogruppe­nchef Jeroen Dijsselblo­em sprach von einem »großen Schritt vorwärts«. Es sei eine Einigung »zu allen Elementen« erreicht worden. Nach Einschätzu­ng des griechisch­en Regierungs­chefs Alexis Tsipras wird das Land bald wieder auf eigenen Beinen stehen können. »Wir haben den entscheide­nden Schritt für den Ausweg des Landes aus der Wirtschaft­skrise gemacht«, sagte er.

Indes drohte Spaniens Finanzmini­ster Luis de Guindos mit einem Veto gegen die Auszahlung, falls die griechisch­e Justiz seit Jahren laufende Verfahren gegen drei ausländisc­he Berater des Athener Privatisie­rungsfonds, darunter ein Spanier, nicht einstelle. Ihnen werden Unregelmäß­igkeiten bei Immobilien­verkäufen vorgeworfe­n. Auch Bundesfina­nzminister Wolfgang Schäuble verlangte strafrecht­liche Immunität für die Berater.

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Foto: dpa/Orestis Panagiotou Baustelle Akropolis – es bleibt noch viel zu tun bis zur Lösung der Griechenla­nd-Krise.

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