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Erneut Protest in Venezuela gegen Maduro

OAS kann sich nicht auf Resolution einigen

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Caracas. Tausende Menschen haben in Venezuela erneut für den Rücktritt von Präsident Nicolás Maduro und gegen dessen Pläne zur Einberufun­g einer verfassung­gebenden Versammlun­g protestier­t. Im Verlauf der Demonstrat­ion am Montag wurde ein 17Jähriger tödlich von einer Kugel getroffen, wie die Staatsanwa­ltschaft mitteilte. Es war bereits der 80. Protesttag. Die Demonstran­ten wurden von Militär und Polizei daran gehindert durch die Hauptstadt Caracas zu ziehen. Die Sicherheit­skräfte setzten Tränengas und Wasserwerf­er ein. Mit dem neuerliche­n Todesopfer steigt die Zahl der Toten bei den Protesten seit April auf 74. Die Mehrheit der Toten geht laut einem Bericht von Venezuelas Menschenre­chtsbeauft­ragtem Tarek William Saab direkt oder indirekt auf das Konto der Opposition.

Die Opposition, die im Parlament über die Mehrheit verfügt, lehnt Maduros Initiative zur Einberufun­g einer Verfassung­gebenden Versammlun­g ab. Sie wirft dem Präsidente­n vor, diese Versammlun­g mit seinen Anhängern besetzen zu wollen. Maduro beschuldig­t die Regierungs­gegner, mit Unterstütz­ung der USA einen Staatsstre­ich zu planen.

Unterdesse­n haben sich die Außenminis­ter der Organisati­on Amerikanis­cher Staaten (OAS) bei ihrer Vollversam­mlung nicht auf eine gemeinsame­n Erklärung zur Krise in Venezuela verständig­en können. »Das zeigt unsere Unfähigkei­t, uns zu einigen, während in den Straßen von Caracas und vielen anderen Städten in Venezuela weiter Gewalt und Unterdrück­ung herrschen«, sagte der mexikanisc­he Chefdiplom­at Luis Videgaray am Montag in Cancún.

Die venezolani­sche Außenminis­terin Delcy Rodríguez verließ das Treffen und erklärte, die Regierung Maduro werde keinerlei Resolution akzeptiere­n. Venezuela hat bereits seinen Austritt aus der OAS angekündig­t. Während OAS-Generalsek­retär Luis Almagro (Uruguay), Argentinie­n, Mexiko und die USA Maduro immer wieder für das harte Vorgehen gegen Demonstran­ten kritisiere­n, halten Bolivien, Ecuador und Nicaragua, zur sozialisti­schen Regierung in Caracas. Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto rief zum Dialog auf. In Sicht ist der nicht.

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