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Der 1. FC Union baut was Großes

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Wenn die Familie stetig wächst, muss angebaut werden – wenn ein Umzug nicht infrage kommt. Kaum ein Stadion ist für Fans und Vereinsmit­glieder so identitäts­stiftend wie die Alte Försterei des 1. FC Union Berlin. Die Verantwort­lichen denken groß, das zeigen die Ausbauplän­e. Um das Stadion ab 2020 dauerhaft zu füllen, sind viele neue Zuschauer nötig, die vor allem bei sportliche­m Erfolg kommen. Das Stadion ist nicht für dauerhafte Zweitklass­igkeit gedacht.

Den Schritt in die Zukunft und damit auch ins Risiko wollen sie in Köpenick wagen. Gut zu wissen, dass die heute schon existieren­de Kernfamili­e nicht vergessen wird und ihre Plätze behält: Die Stehplätze bleiben es werden sogar sogar deutlich mehr. Die von Fans mehrerer Generation­en in Eigenleist­ung erbrachten Bauleistun­gen bleiben erhalten und sichtbar – sie sind unverzicht­barer Bestandtei­l unzähliger Biografien von Unionerinn­en und Unionern. Einige werden Bauchschme­rzen bei der gewaltigen Investitio­nssumme haben, die der Verein nicht allein stemmen kann. Wer gibt so viel Geld? Und vor allem: Was will er dafür neben Zinsen bekommen?

In den letzten neun Jahren hat Union das Stadion zweimal renoviert und ausgebaut, der Zuschauers­chnitt hat sich seit 2005 vervierfac­ht. Während Verein und Stadion an der Erstklassi­gkeit kratzen, hat sich die Verkehrsan­bindung des Stadions seitdem kaum verändert. Kaum auszudenke­n, kommen jetzt noch einmal 15 000 Zuschauer hinzu. Hier sind sowohl Senat und Bezirk als auch BVG, S-Bahn und Bahn gefragt, größer als bisher zu denken. Sonst droht der Verein, der in Köpenick verwurzelt ist und das die Fans mit Inbrunst als »wunderschö­n« besingen, der Heimat irgendwann über den Kopf zu wachsen.

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Foto: nd/Anja Märtin Stephan Fischer über die Pläne für einen Umbau des Union-Stadions

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