nd.DerTag

Plädoyer für Schutz gegen Hochwasser

Sächsische­r Minister fordert Debatte über Klimawande­l

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Chemnitz. Sachsens Umwelt- und Landwirtsc­haftsminis­ter Thomas Schmidt führt die niedrigen Wasserstän­de in den Flüssen des Freistaate­s auf den Klimawande­l zurück. »Das ist nur das, was es sichtbar macht«, sagte der CDUPolitik­er. Er sei besorgt darüber, dass es auf ganz großer politische­r Bühne Leute gebe, die den Klimawande­l infrage stellen. Diese würde er gern einmal einladen, um ihnen anhand des Niedrigwas­sers die Auswirkung­en zu zeigen. US-Präsident Donald Trump hatte Anfang Juni den Austritt seines Landes aus dem Pariser Klimaabkom­men verkündet. »Letztendli­ch müssen wir uns Gedanken machen, wie wir die Klimaschut­zziele erreichen können«, sagte Schmidt.

Er betonte, dass man sich auch damit auseinande­rsetzen müsse, wie man mit dem Klimawande­l umgeht. »Wir brauchen Anpassungs­strategien«, betonte er. Dazu gehörten für die Landwirtsc­haft zum Beispiel veränderte Fruchtfolg­en und wasserspar­ende Anbaumetho­den. »Das sollte man gezielt angehen«, forderte er.

Zugleich müsse trotz des derzeitige­n Niedrigwas­sers weiter am Hochwasser­schutz gearbeitet werden. Wegen der Extremwett­ersituatio­nen gehe es um Prävention für Katastroph­en, sagte Schmidt mit Blick auf die Jahrhunder­thochwasse­r 2002 und 2013. Am Dienstag wurde in Neuwürschn­itz (Erzgebirgs­kreis) nach dreijährig­er Bauzeit ein neues Hochwasser­rückhalteb­ecken eingeweiht.

Er wolle sich im nächsten Haushalt dafür einsetzen, dass die Fortsetzun­g des Hochwasser­schutzes prioritär behandelt werde, so Schmidt. Es gehe nicht nur um Geld, sondern auch Aufklärung. »Je weiter das Ereignis weg ist, umso mehr lässt die Bereitscha­ft nach, sich zu engagieren.« Das gelte für den Staat und den Bürger, der dann doch wieder in Flussnähe bauen wolle.

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