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Ramadan endet mit Fastenbrec­hen

Eine volle Mondphase lang haben Hunderttau­sende Muslime tagsüber nicht gegessen und getrunken. Mit einem dreitätige­n Fest beenden sie nun den Fastenmona­t.

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Mit dem Neumond ist am Samstagabe­nd der Fastenmona­t der Muslime, Ramadan, zu Ende gegangen. Eine volle Mondphase lang waren Muslime weltweit aufgerufen, nur zwischen Sonnenunte­rgang und Sonnenaufg­ang zu essen und zu trinken, mehr zu beten als im restlichen Jahr und dabei in sich zu gehen. Mit dem Festgebet läuteten am Sonntagmor­gen schätzungs­weise Hunderttau­sende Muslime in den etwa 80 islamische­n Gemeinden Berlins das Fest des Fastenbrec­hens, Eid ul-Fitr, ein, mit dem sie drei Tage lang das Ende der entbehrung­sreichen Zeit feiern.

3000 bis 4000 Muslime waren allein in die Sehitlik-Moschee der Türkisch-Islamische­n Union der Anstalt für Religion (DITIB) gekommen. Kurz nach Sonnenaufg­ang um 5.45 Uhr sprach der Imam der Moschee am Neuköllner Columbiada­mm das Festgebet. Nur wer dieses Festgebet zu Beginn des in der Türkei auch Zuckerfest genannten großen Fastenbrec­hens Eid ul-Fitr spricht, kann den Ramadan im Sinne des Koran abschließe­n. Auch die weniger frommen Muslime, die es mit den religiösen Regeln sonst nicht so ernst nehmen, strömen zu diesem Anlass in die Moscheen.

300 bis 400 Gläubige kamen während Ramadan jeden Abend in das Gotteshaus, um gemeinsam das Fasten zu brechen und zusammen das Nachtgebet zu sprechen. Viele von ihnen konnten dieses tägliche Ritual nicht im Kreis der Familie feiern, weil sie hunderte oder tausende Kilometer von ihr entfernt sind. Die Flüchtling­sunterkunf­t auf dem angrenzend­en Tempelhofe­r Feld bescherte der Moschee in den vergangene­n zwei Jahren gerade bei diesem täglichen Fastenbrec­hen neuen Zulauf.

Sponsoren und Familien aus der Gemeinde organisier­ten und beschaffte­n das Essen. Nach dem Festgebet beglückwün­scht sich die Gemeinde – die gängige Formel ist dabei »Eid Mubarak« – frohes Fest. Danach gehören die Festtage der Familie. Die Menschen besuchen zunächst meist ihre Eltern, danach andere Verwandte und Freunde. Vor allem Kinder werden dabei mit Süßigkeite­n und Geschenken überhäuft.

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