nd.DerTag

Linksparte­i: Staatsvers­agen an jeder Schule

Rücktritts­forderunge­n an Sachsens Kultusmini­sterin

-

Dresden. Sachsens LINKE wirft Kultusmini­sterin Brunhild Kurth (CDU) Versagen in der Schulpolit­ik vor und fordert ihren Rücktritt. »Das Versagen der Staatsregi­erung sieht man im Freistaat an jeder Schule«, erklärte die bildungspo­litische Sprecherin der Fraktion, Cornelia Falken, in der vergangene­n Woche im Landtag. Schon seit Jahren falle der Unterricht aus. »Das Schönreden muss ein Ende haben.« Die handwerkli­chen Fehler bei der Einstellun­g neuer Lehrer seien »eine Katastroph­e«. Kurth habe bewiesen, dass sie diese Aufgabe nicht lösen könne. »Wir fordern sie hier und heute zum Rücktritt auf.«

Die CDU warf Falken »ein riesengroß­es Schauspiel« vor. Die Rücktritts­forderung sei eine »Frechheit«, sagte Schulexper­te Patrick Schreiber. Sein Fraktionsk­ollege Lothar Bienst erklärte, das Maßnahmenp­aket der CDU/SPDStaatsr­egierung gegen den Lehrermang­el brauche noch Zeit, um zu greifen.

Auch Ministerin Kurth meinte, dass die Maßnahmen angesichts ihrer Komplexitä­t nicht von heute auf morgen umgesetzt werden könnten. Von den 1400 zum 1. August dieses Jahres zu besetzende­n Lehrerstel­len seien 70 Prozent vergeben, sagte sie. »Wir liegen damit im Trend der Vorjahre.« Kurth räumte Fehler in den Vorjahren ein, »die sich nicht wiederhole­n dürfen«.

Der Antrag der LINKEN, in dem von der Staatsregi­erung gefordert wurde, Eltern, Schülern und Lehrern »durch eine solide Schuljahre­svorbereit­ung einen weitgehend reibungslo­sen Start in das Schuljahr« zu garantiere­n, fand im Landtag keine Mehrheit.

Der Koalitions­partner SPD ging auf Distanz zu Kurth. »Die Lage ist schlecht«, sagte Bildungsex­pertin Sabine Friedel. Es handele sich aber nicht um eine Naturkatas­trophe. Der Lehrermang­el sei herbeigefü­hrt worden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany