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Mindestens 127 Tote nach Tanklaster-Explosion

In Pakistan wollen Menschen Treibstoff aus verunglück­tem Fahrzeug abzapfen und sterben

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Ein Tanklaster stürzt in Pakistan um, Dutzende Anwohner rennen zur Unfallstel­le, um auslaufend­en Kraftstoff zu sammeln. Dann explodiert das Fahrzeug.

Islamabad. Die Explosion eines Tanklastzu­gs hat mindestens 127 Menschen in Pakistan in den Tod gerissen. Bei dem Unglück am Sonntagmor­gen starben auch Kinder. Weitere 100 Einwohner der Stadt Bahawalpur in der östlichen Provinz Punjab wurden verletzt, wie die Polizei am Nachmittag (Ortszeit) mitteilte. Der Tanklaster sei mit hohem Tempo durch die Stadt gerast und verunglück­t, sagte der Polizeibea­mte Shafiq Ali. Als Dutzende Anwohner auslaufend­en Kraftstoff auffangen wollten, sei die Ladung explodiert. Bilder von der Unfallstel­le zeigten eine riesige schwarze Rauchwolke über dem umgekippte­n Lastwagen.

Der britische Sender BBC berichtete unter Berufung auf Rettungskr­äfte, dass ein brennendes Feuerzeug die Explosion ausgelöst haben könnte. Ein Passant habe sich eine Zigarette an- zünden wollen, wird ein Helfer zitiert. Die Sprecherin des Rettungsdi­enstes in der Provinz, Deeba Shahnaz, erklärte, dass 123 Leichen geborgen worden seien. Vier Menschen seien später an ihren Verletzung­en gestorben. Manche Opfer seien bis zur Unkenntlic­hkeit verbrannt gewesen. Ihre Identität solle nun mit Hilfe von DNA-Tests überprüft werden.

Mehr als 100 Verletzte würden im Victoria-Krankenhau­s von Bahawalpur behandelt. Unter den Toten und Verletzten waren nach Angaben des behandelnd­en Arztes auch Kinder. Opfer mit besonders starken Brandverle­tzungen seien in Kliniken in anderen Städten gebracht worden, sagte der Arzt. Sein Krankenhau­s könne nicht so viele Menschen auf einmal versorgen.

Schlechte Straßen, alte und oft ungepflegt­e Fahrzeuge und eine nicht den Standards entspreche­nde Verkehrssi­cherheit sind die Gründe für eine hohe Zahl an Verkehrsun­fällen in Pakistan: Nach Angaben der Regierung sterben pro Jahr mehr als 5000 Menschen auf der Straße.

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Foto: dpa/AP/Iram Asim Rettungskr­äfte untersuche­n den Unfallort.

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