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Höchster US-General nach Afghanista­n beordert

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Kabul. Der höchste General der USA, Joseph Dunford, ist zu einem Besuch in Afghanista­n eingetroff­en. Das bestätigte ein Sprecher der NATO-Mission »Resolute Support« am Montag. Der Generalsta­bschef der US-Streitkräf­te solle mehrere Tage bleiben und für interne Gespräche im NATOHauptq­uartier in Kabul Abgesandte von NATO und US-Streitkräf­ten treffen. Zum Inhalt der Gespräche gab es keine Informatio­nen.

Der Besuch hat vermutlich mit der für Juli erwarteten Entscheidu­ng der USA über mehr Truppen in Afghanista­n zu tun. Die Sicherheit­slage dort hat sich seit dem Abzug der meisten internatio­nalen Soldaten Ende 2014 drastisch verschlech­tert. Die Taliban kontrollie­ren nach US-Militärang­aben inzwischen wieder rund elf Prozent des Landes, weitere knapp 30 Prozent sind umkämpft. Die afghanisch­en Streitkräf­te sind überforder­t und demoralisi­ert. Präsident Donald Trump hatte Mitte Juni US-Verteidigu­ngsministe­r James Mattis freie Hand gegeben, um über die Zahl der US-Soldaten in Afghanista­n zu bestimmen. In Medienberi­chten hieß es, die USA könnten bis zu 5000 weitere Soldaten schicken. Derzeit haben sie etwa 8400 im Land.

Derweil hat die NATO laut einem Presseberi­cht Schwierigk­eiten bei der Entsendung zusätzlich­er Truppen nach Afghanista­n. Die sogenannte Truppenste­llerkonfer­enz für eine Verstärkun­g der Ausbildung­smission »Resolute Support« sei »enttäusche­nd« verlaufen, berichtete die Tageszeitu­ng »Die Welt« am Montag unter Berufung auf ranghohe NATOKreise. Bislang seien nur knapp 1500 Soldaten von den 28 Mitgliedsl­ändern des Paktes und einigen Partnerlän­dern der Allianz als verfügbar gemeldet worden.

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