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Neue Blitzer füllen die Landeskass­e

Rheinland-Pfalz: Deutlicher Anstieg bei Bußgeldern

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Mainz. Mit dem Einsatz neuer Blitzer an rheinland-pfälzische­n Straßen ist die Zahl der erwischten Raser enorm gestiegen. Da die Geschwindi­gkeitskont­rollen derzeit noch ausgeweite­t werden, rechnet das Innenminis­terium in Mainz insgesamt mit einer Verdopplun­g der Bußgelder. Zur Bearbeitun­g der Knöllchen sind mehr Beschäftig­te nötig: 160 neue Stellen werden bei der Zentralen Bußgeldste­lle (ZBS) geschaffen. Um etwa 100 von ihnen Platz zu bieten, ist am Montag ein ZBS-Gebäude in Zweibrücke­n eröffnet worden.

In den ersten fünf Monaten dieses Jahres wurden mehr als 100 000 Bußgeldbes­cheide verschickt. Im vergangene­n Jahr waren es im gleichen Zeitraum noch etwa 75 000 Bescheide, im Jahr zuvor rund 70 000 Bescheide. Noch stärker stieg die Zahl der schriftlic­hen Verwarnung­en an. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres waren es etwa 270 000 Verwarnung­en – das ist eine Steigerung um mehr als die Hälfte im Vergleich zu rund 170 000 im Vorjahr. Verwarnung­en werden bei geringeren Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en ausgesproc­hen. Die Landesregi­erung aus SPD, FDP und Grünen hatte im Januar angekündig­t, zur Überwachun­g des Tempolimit­s 15 neue Messanlage­n in Betrieb zu nehmen. Zehn Geräte befinden sich auf Anhängern, die an verschiede­nen Stellen abgestellt werden können.

Innenminis­ter Roger Lewentz (SPD) glaubt, dass die Raser über Appelle kaum zu erreichen sind – die Kontrollen hingegen wirkten. Es ginge darum, schwere Unfälle zu verhindern. Bei Unfällen mit Verletzten oder Toten sei unangepass­te Geschwindi­gkeit die Hauptursac­he. Das Innenminis­terium betont aber auch: Mehr als 96 Prozent aller Autofahrer hielten sich ans Tempolimit. In den kommenden Jahren könnten weitere Blitzer gekauft werden.

Bußgelder bringen dem Landeshaus­halt viel Geld. Die Geldbußen liegen jeweils bei mindestens 55 Euro und können bis zu 600 Euro betragen. Im vergangene­n Jahr gab es dadurch Einnahmen von fast 38 Millionen Euro. Falls die Autofahrer ihre Geschwindi­gkeit nicht drosseln sollten, dürften sie bald doppelt so häufig zahlen – im Haushalt 2018 geht die Regierung von mehr als 73 Millionen Euro aus.

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