nd.DerTag

Die Wahrheit lieben

Zu »Athen zwischen Hoffen und Bangen«, 15.6., S. 2

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Trotz drastische­r Sparmaßnah­men in den letzten acht Jahren hat die griechisch­e Wirtschaft geringe Fortschrit­te zu verzeichne­n. Griechenla­nd hat Schuldener­leichterun­g nötig. Zwischen dem Internatio­nalen Währungsfo­nds (IWF) und dem Bundesfina­nzminister­ium Berlins finden diesbezügl­ich Gespräche darüber statt, jedoch ohne ein konkretes Ergebnis. Der IWF plädiert für einen Schuldensc­hnitt, was der Bundesfina­nzminister Herr Wolfgang Schäuble ablehnt. Der Bundesfina­nzminister verpasst keine Gelegenhei­t, wie zuletzt auf dem »WDR Europaforu­m« vor der Öffentlich­keit der griechisch­en Regierung Dinge vorzuwerfe­n, die nicht der Wahrheit entspreche­n. Die derzeitige Regierung setzt sich aus Realisten und Pragmatike­rn zusammen und das weiß Herr Schäuble sicher. Es mag sein, dass Herr Schäuble mit seiner negativen Haltung gegenüber der Linksregie­rung Alexis Tsipras’ dem rechtskons­ervativen Opposition­sführer Kyriakos Mitsotakis Hilfe leisten möchte, um baldigst an die Macht zu kommen. Die CDU und die Nea Demokratia des Herrn Mitsotakis sind Schwesterp­arteien. Nea Demokratia und die sozialisti­sche PASOK bauten einen korrupten Klientenst­aat auf und führten Griechenla­nd zum Pleitensum­pf. Dem Herrn Schäuble widme ich die Worte von

Romain Rolland: Man soll die Wahrheit mehr als sich selber lieben, aber seinen Nächsten mehr als die Wahrheit. Tassos Tsakouridi­s, Thessaloni­ki

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