nd.DerTag

Nur noch Folklore

Zu »Handzahme Parteilink­e«, 24./25.6., S. 4

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»... um die Harmonie beim Parteitag nicht zu stören...«. Parteitage der LINKE sind nicht selten von Kontrovers­en geprägt. Übrigens einer der Gründe für Grüne und SPD, die Linke als Partei der Uneinigkei­t zu bezeichnen. Duckmäuser­tum und »Harmonie« bringen keinen Fortschrit­t, keine Bewegung in die politische Bewegung. Die SPD-Linke war für mich als alten Ossi vor allem Andreas von Bülow. Die jeweiligen Juso-Vorsitzend­en, immer unheimlich links verortet, wandten sich regelmäßig der sogenannte­n Mitte zu. Gerhard Schröder ist da wohl ein beredtes Beispiel.

Übrigens sprach der auf dem SPDParteit­ag und spornte seine alte Partei zu Anstrengun­gen bei der Überzeugun­g von unentschlo­ssenen Wählern an.

Kein Wort davon, dass gerade seine Politik die SPD in ein Umfragetie­f stürzte, von der sie sich bis heute nicht erholte. Das alles half allerdings nicht den linken Sozis, da die meisten zur WASG wechselten. Und so dümpelt der linke Flügel im Fahrwasser von Politikern wie Herr Stegner, der in jeder Politgespr­ächsrunde als Parteilink­er vorgestell­t wird, doch tatsächlic­h soziallibe­rale SPDPolitik als letzten Schrei verkauft. Tatsächlic­h linke Politik in der SPD wurde zuletzt von W. Liebknecht und A. Bebel praktizier­t. Danach, also nach dem Kriegsende 1918 bis heute wird die SPD-Politik vom Burgfriede­n bestimmt. Linke Politik ist in der SPD nur noch Folklore. Uwe Höntzsch, Bernau

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