nd.DerTag

Wie protestant­isch ist Bayern?

Anlässlich des Luther-Jahres gibt es in Nürnberg ein großes Reformatio­nsfest

-

Nürnberg. Obwohl die Mehrzahl der Bayern katholisch ist, gibt es auch für die Reformatio­n bedeutsame Stätten im Freistaat. An diese protestant­ische Tradition in Bayern soll ein großes Reformatio­nsfest am Samstag in Nürnberg erinnern.

Nach einem Gottesdien­st in St. Sebald mit Landesbisc­hof Heinrich Bedford-Strohm folgt ein Bürgerfest mit buntem Markttreib­en wie zu Martin Luthers Zeiten in der Altstadt sowie ein Festakt. Veranstalt­er sind die Staatsregi­erung, die evangelisc­he Kirche und die Stadt Nürnberg. Am 31. Oktober vor 500 Jahren veröffentl­ichte der katholisch­e Augustiner-Mönch Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen. Daraus entwickelt­e sich die Spaltung der Kirche.

Im Bayern fasste das lutherisch­e Gedankengu­t vor allem im Norden Fuß, in Coburg verbrachte Luther 1530 etwa ein halbes Jahr.

Südbayern dagegen wurde zu einem Zentrum der Gegenrefor­mation – viele prächtige Kirchenbau­ten sind das steinerne Zeugnis dieser katholisch­en Bewegung, etwa St. Michael in der Münchner Innenstadt.

Heute gehören noch etwa 55 Prozent der Bayern der katholisch­en Kirche an, 21 Prozent sind evangelisc­h. Die meisten von ihnen leben in Franken, wenn auch durch Wanderungs­bewegungen vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg die starren Konfession­saufteilun­gen geschwunde­n sind: In protestant­isch geprägten Städten wie Bayreuth und Nürnberg wuchs durch die Flüchtling­e der Anteil der Katholiken. Und in boomende Städte im Süden wie Ingolstadt und München ziehen heutzutage auch viele Protestant­en zu.

 ?? Foto: dpa/Daniel Karmann ?? Nürnberg, ein Zentrum des Protestant­ismus in Bayern
Foto: dpa/Daniel Karmann Nürnberg, ein Zentrum des Protestant­ismus in Bayern

Newspapers in German

Newspapers from Germany