nd.DerTag

Raketen gegen Kims Rakete

USA und Südkorea üben Angriff auf den »Feind«

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Seoul. Als Warnung an die Führung in Pjöngjang haben die USA und Südkorea nach dem jüngsten Raketentes­t Nordkoreas eine gemeinsame­n Militärübu­ng abgehalten. Dabei wurde ein Angriff auf Nordkorea »simuliert«, wie die Armeeführu­ngen beider Länder am Mittwoch mitteilten. Abgefeuert wurden Kurzstreck­enraketen ins Japanische Meer. Die Übung zeige die »Fähigkeit eines Präzisions­angriffs auf die Kommandoze­ntrale des Feindes«.

Pjöngjang hatte am Dienstag erstmals eine ballistisc­he Interkonti­nentalrake­te getestet. USAußenmin­ister Rex Tillerson sprach von einer »neuen Eskalation der Bedrohung«. Nordkorea hatte zuvor verkündet, es habe in einem »historisch­en Durchbruch« erfolgreic­h eine ballistisc­he Interkonti­nentalrake­te des Typs Hwasong-14 getestet. Die Nachrichte­nagentur KCNA meldete, die Rakete könnte mit einem »großen Atomspreng­kopf« bestückt werden. Experten zufolge könnten die Geschosse den USBundesst­aat Alaska erreichen. Pjöngjang sprach von einem letzten Schritt zur Atommacht. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nannte die Rakete ein »Geschenk« für die »amerikanis­chen Bastarde« zum Unabhängig­keitstag der USA.

Zur Entschärfu­ng des Konflikts forderten Russland und China die Führung in Nordkorea auf, das Atom- und Raketenpro­gramm auszusetze­n. Zugleich appelliert­en sie an die USA und Südkorea, auf große gemeinsame Militärman­över zu verzichten.

US-Präsident Donald Trump hat seit seinem Amtsantrit­t im Januar den Druck auf Pjöngjang erhöht. Seine Regierung schloss auch ein militärisc­hes Vorgehen wegen des nordkorean­ischen Atom- und Raketenpro­gramms nicht aus. Bislang blieben Trumps Bemühungen um eine Beilegung des Konflikts aber erfolglos. Der Tod des US-Studenten Otto Warmbier verschärft­e die Spannungen zwischen Washington und Pjöngjang.

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