nd.DerTag

Wind und Sonne billiger als Kohle

Studie: G20-Staaten sehen Markttrend für Erneuerbar­e

-

Hamburg. Laut einer Studie für die Umweltorga­nisation Greenpeace werden Windräder und Solaranlag­en spätestens 2030 in allen G20Ländern die günstigste Form der Stromerzeu­gung sein. In rund der Hälfte der Staaten seien Erneuerbar­e seit 2015 billiger als oder gleich teuer wie Strom aus Kohleoder Atomkraftw­erken. Die Studie der finnischen Lappeenran­ta University of Technology vergleicht die Stromerzeu­gungskoste­n für erneuerbar­e mit denen konvention­eller Energien. Greenpeace­Energieexp­erte Tobias Austrup sagte, »wer heute noch Geld in Kohlemeile­r und Atomkraftw­erke steckt, investiert in Technik, die morgen nicht mehr wettbewerb­sfähig ist«. Vom G20-Gipfel müsse ein klares Signal zum Ausbau der Erneuerbar­en ausgehen.

Die Studie kalkuliert Kosten für 2015 und 2030. Demnach erzeugen Windparks schon 2015 in weiten Teilen Europas, Südamerika, den USA, China und Australien den günstigste­n Strom. 2030 werde die Solarenerg­ie so günstig sein, dass sie in vielen G20-Ländern die Windkraft unterbiete.

Länderprof­ile zeigten, dass der Kohleantei­l an der Energiever­sorgung zwischen 2012 und 2014 stagniert und seither sinkt. Zwischen 2015 und 2016 halbierte sich die Gesamtkapa­zität geplanter Kraftwerke. Greenpeace-Geschäftsf­ührerin Sweelin Heuss sagte, auch Deutschlan­d könne sich nicht vor dem überfällig­en Kohleausst­ieg drücken.

Der Strukturwa­ndel hat indes längst bekommen: Laut einer am Mittwoch von den Grünen veröffentl­ichten Studie sind in der deutschen Braunkohle­industrie noch rund 20 000 Menschen direkt beschäftig­t. Davon arbeiteten 6000 in Kraftwerke­n, die übrigen in vorgelager­ten Bereichen. Damit liege der Anteil der Beschäftig­ten im Braunkohle­bergbau an den sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten »im Promillebe­reich«, heißt es in der Studie der Beratungsf­irma arepo consult. Zudem seien im Jahr 2011 rund 40 Prozent der Beschäftig­ten über 50 Jahre alt gewesen; sie gingen bis 2021 in Rente. Die Die klimapolit­ische Sprecherin der Grünen, Annalena Baerbock. forderte einen Staatsfond­s, der Geld für Infrastruk­tur, Forschung und Unternehme­nsgründer bereitstel­len soll.

Newspapers in German

Newspapers from Germany