nd.DerTag

Italien blitzt ab

EU-Innenminis­ter gegen Hafen-Öffnung für Migranten

- Ren/nd Agentu-

Tallinn. Italien blitzt mit seinem Ruf nach Öffnung europäisch­er Häfen für Schiffe mit geretteten Migranten ab. »Das unterstütz­en wir nicht«, sagte Bundesinne­nminister Thomas de Maizière am Donnerstag im estnischen Tallinn bei einem Treffen mit seinen europäisch­en Amtskolleg­en. Auch andere EU-Staaten lehnten Forderunge­n ab, dass im Mittelmeer gerettete Migranten nicht nur an italienisc­hen Häfen an Land gebracht werden.

Rückendeck­ung erhielt Rom hingegen bei Plänen zur stärkeren Kontrolle von privaten Seenotrett­ern. Die italienisc­he Regierung arbeitet an einem Verhaltens­kodex, der Hilfsorgan­isationen im Mittelmeer zur stärkeren Zusam- menarbeit mit den Behörden und zur Meidung libyscher Gewässer zwingen soll. Der elf Punkte umfassende Plan enthält nach AFPInforma­tionen ein Verbot der Einfahrt in libysche Küstengewä­sser und untersagt jegliche Kommunikat­ion mit Schleppern – auch über Lichtsigna­le Richtung Küste. Italien verlangt darin zudem, dass Hilfsorgan­isationen gerettete Flüchtling­e künftig selbst in sichere Häfen bringen und nicht an größere Schiffe abgeben.

Der italienisc­he Innenminis­ter Marco Minniti kündigte an, dass Italien weiterhin darauf dringen will, dass Rettungssc­hiffe der EUMission Triton Häfen außerhalb Italiens ansteuern sollen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany