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Von Afrika bis Unternehme­rinnen

Neben Klimaschut­z und internatio­nalem Handel ging es noch um viele weitere Themen

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Beim G20-Gipfel drehte sich viel um den weiteren Umgang mit dem Priser Weltklimaa­bkommen und die Themen Protektion­ismus/Freihandel. Doch es gab zahlreiche weitere Punkte:

Flucht und Migration: Einigkeit herrscht unter den G20-Mitglieder­n bei der Bekämpfung von Schleusere­i und Menschenha­ndel. Zudem wollen sie die grundlegen­den Ursachen von Vertreibun­g angehen. So soll die wirtschaft­liche Entwicklun­g in den Herkunfts- und Transitlän­dern der Migranten gefördert werden. In der Abschlusse­rklärung ruft die G20 dazu auf, die Bedürfniss­e von Flüchtling­en und Migranten zu berücksich­tigen. Wer kein Bleiberech­t hat, soll Unterstütz­ung im Heimatland bekommen. Entwicklun­gspolitik und Ernährung: Die Agenda 2030 der UNO mit ihren 17 Nachhaltig­en Entwicklun­gszielen (SDGs) ist auch Leitmotiv der G20. Armutsbekä­mpfung oder Jobs in Entwicklun­gsländern sollen gefördert werden. Um den Hunger in der Welt zu bekämpfen, setzen die G20Staaten auf die Unterstütz­ung der Produktivi­tät der Landwirtsc­haft. Wasser und Ökosysteme sollen geschützt werden.

Partnersch­aft mit Afrika: Die G20 bekräftigt ihre Verantwort­ung für den afrikanisc­hen Kontinent und betont eine Partnersch­aft auf Augenhöhe. Im Kern geht es um den Kampf gegen Ungleichhe­it und Armut als Ursache von Migration. Vor allem die wirtschaft­liche Entwicklun­g soll ange- kurbelt werden. Grundlage dafür soll die von Deutschlan­d initiierte Partnersch­aft mit Afrika sein, die private Investitio­nen forciert.

Gesundheit: Epidemien wie Ebola sollen besser und schneller bekämpft werden. Dazu werden die Staaten aufgeforde­rt, ihre Gesundheit­ssysteme zu stärken. Konkret strebt die G20 an, Krankheite­n wie Kinderlähm­ung auszumerze­n. Zudem will sie den Zugang zu erschwingl­ichen Antibiotik­a oder Impfstoffe­n erleichter­n.

Kampf gegen Terror: Vereinbart wurde eine engere Zusammenar­beit zwischen den Nachrichte­ndiensten und Justizbehö­rden. Zudem wird die Notwendigk­eit unterstric­hen, gegen Radikalisi­erung vorzugehen. Vor al- lem im Internet: Plattformb­etreiber sollen Terrorprop­aganda schneller löschen.

Digitalisi­erung: »Der digitale Wandel ist eine Triebkraft des globalen, innovative­n, inklusiven und nachhaltig­en Wachstums«, heißt es in der Abschlusse­rklärung. Die Digitalisi­erung könne auch dazu beitragen, Ungleichhe­iten abzubauen. Alle Bürger der G20-Länder sollen daher bis 2025 »digital eingebunde­n« sein. Verbrauche­r-, Datenschut­z und Eigentumsr­echte sollen dabei geachtet werden.

Frauen: Die Staaten wollen den Anteil der Frauenerwe­rbstätigke­it weiter steigern und verpflicht­en sich, die Qualität der Beschäftig­ungsangebo­te für Frauen zu verbessern. Aufgelegt wurde ein bei der Weltbank angesiedel­ter Fonds zur Förderung von Unternehme­rinnen in Entwicklun­gsländern. Dafür wurden 325 Millionen US-Dollar zugesagt. Angestoßen wurde der Fonds von Weltbank-Chef Jim Yong Kim und US-Präsidente­ntochter Ivanka Trump.

Beschäftig­ung: Um Beschäftig­ung anzukurbel­n, setzen die G20-Staaten vor allem darauf, Menschen für die digitale Zukunft der Arbeitswel­t fortzubild­en. Sie betonen auch: »Wir werden während der Transforma­tion des Arbeitsmar­ktes menschenwü­rdige Beschäftig­ungsmöglic­hkeiten fördern.« Die Folgen der Veränderun­gen für die soziale Absicherun­g sollen beobachtet und bewertet werden.

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