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Minister hebt Beschränku­ng für Haushalt auf

Sachsen-Anhalt: Geplante Projekt nun voll finanziert

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Magdeburg. Ein halbes Jahr lang hielt Sachsen-Anhalts Finanzmini­ster den Haushaltss­äckel eher zu – jetzt aber können alle geplanten Projekte in Sachsen-Anhalt voll finanziert werden. Nach Kassenstur­z und Abwägung der Risiken hat Finanzmini­ster André Schröder auch die letzte Beschränku­ng für das Haushaltsj­ahr aufgegeben. Im ersten Halbjahr seien sowohl knapp 5,1 Milliarden Euro ausgegeben wie eingenomme­n worden, sagte der CDU-Politiker am Dienstag. Damit liege das Land bei 45 Prozent aller geplanten Ausgaben. Eine Abkehr von den Haushaltsb­eschränkun­gen sei daher vertretbar.

Vertreter der Koalitions­fraktionen SPD und Grüne begrüßten die Entscheidu­ng. Der »ambitionie­rte Doppelhaus­halt (...) ist damit endgültig in ruhigen Fahrwasser­n und kann so wie verabschie­det auch umgesetzt werden«, erklärte etwa der Grünen-Finanzexpe­rte Olaf Meister. Zuvor war bereits mehrfach diskutiert worden, ob die Einschränk­ungen nicht schon eher gelockert werden könnten.

Weil der Doppeletat 2017/18 mit einem Rekordvolu­men von jährlich mehr als elf Milliarden Euro erst im Frühjahr verabschie­det wurde, konnten bis dahin nur Pflichtauf­gaben bezahlt werden. Zwischen April und Juni hatte Schröder in vielen Bereichen dann nur 90 Prozent der geplanten Ausgaben freigegebe­n. So wollte er sicherstel­len, dass die Sparvorgab­en der sogenannte­n globalen Minderausg­abe eingehalte­n werden. Die Ministerie­n müssen über das Jahr gesehen Millionens­ummen wieder einsparen, weil diese im Haushaltsp­lan nicht durch echte Einnahmen gedeckt sind. Nun sind erstmals in diesem Jahr alle Haushaltsg­elder frei.

Erfreulich sei die Entwicklun­g bei den Investitio­nen, so Finanzmini­ster Schröder. Mit fast 300 Millionen Euro sei knapp ein Fünftel des Jahresbudg­ets ausgereich­t worden. Im ersten Quartal lag der Wert laut Schröder noch bei acht Prozent. Vor allem im Straßenbau und bei der Wirtschaft­sförderung fließe das Geld gut ab.

SPD-Vizefrakti­onschefin Silke Schindler begrüßte die Aufhebung der Einschränk­ung, sprach aber von einem »schleppend­en Mittelabfl­uss«. Dem müsse entgegenge­wirkt werden, damit es bei wichtigen Baumaßnahm­en wie der Sanierung der Polizeidir­ektion Nord oder Bauarbeite­n an den Uniklinike­n nicht zu weiteren Verzögerun­gen komme.

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