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Nach dem Schimmelsk­andal: Ruhe und Besinnung

Mecklenbur­g-Vorpommern: 2012 musste Stralsunds Stadtarchi­v geräumt werden – nun gibt es Pläne für die Zukunft

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Stralsund. Fünf Jahre nach dem Skandal um von Schimmel befallene wertvolle Bücher des Stralsunde­r Stadtarchi­vs im Johanniskl­oster hat die Hansestadt im Norden Mecklenbur­gVorpommer­ns Pläne für eine künftige Nutzung des Gebäudes vorgelegt. Demnach soll das Kloster nach einer auf neun bis zehn Millionen Euro geschätzte­n Sanierung wieder für die Öffentlich­keit zugänglich gemacht und als Ort der Ruhe und Besinnung gestaltet werden. Das Johanniskl­oster mit seinen Wandelgäng­en und dem Rosengarte­n erhalte damit einen ganz anderen Charakter als dasKath ar inen kloster mit seinen Museen, sagte eine Sprecherin der Stadterneu­erungsgese­llschaft (SES). Mit der nun vorliegend­en Entwurfspl­anung sollen Fördermitt­el für die Sanierung eingeworbe­n werden.

Im Johanniskl­oster war seit 1963 der Bestand des Stralsunde­r Stadtarchi­vs untergebra­cht. 2012 wurde bekannt, dass ein Teil der unter falschen klimatisch­en Bedingunge­n gelagerten Bücher von Schimmel be- fallen war. Das Johanniskl­oster wurde geräumt.

Die SES rechnet mit einer Bauphase von drei Jahren. Bislang sei jedoch die Finanzieru­ng nicht gesichert, hieß es von der SES. Das Stadtarchi­v solle nicht gänzlich aus dem Johanniskl­oster verschwind­en. Dort solle es Büros, einen teilöffent­lichen Lesesaal und ein Bestandsma­gazin mit regelmäßig genutzten Büchern geben. In Klimavitri­nen sollen zudem einzelne wertvolle Bücher ausgestell­t werden. Der Großteil des in- zwischen gereinigte­n Buch-Bestandes von 120 000 Bänden soll künftig in einem Zentraldep­ot am Rande der Stadt untergebra­cht werden. Dazu wurde die ehemalige NVA-Nachrichte­nzentrale in Stralsund umgebaut. Die Arbeiten sollen Ende des Jahres abgeschlos­sen sein, so dass Mitte 2018 der Archivbest­and umziehen könne, wie Archivleit­er Dirk Schleinert sagte. Bis zu diesem Zeitpunkt soll auch die Bestandsre­inigung der Urkunden und Akten abgeschlos­sen sein.

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