nd.DerTag

BER-Eröffnung 2019 ist kein Tabu mehr

-

Die Problembau­stelle BER lässt den Senat von der Flughafene­röffnung 2018 Abschied nehmen. Zugleich beschert sie der Flughafeng­esellschaf­t trotz steigender Passagierz­ahlen Verluste.

Der Regierende Bürgermeis­ter, Michael Müller (SPD), stellt sich offenbar darauf ein, dass der Hauptstadt­flughafen BER auch erst Anfang 2019 eröffnet werden könnte. »Wenn mir jetzt von den Verantwort­lichen gesagt wird, es kann Ende 2018 oder Anfang 2019 sein, muss ich das akzeptiere­n und sehen, wo Dinge noch beschleuni­gt und optimiert werden können«, erklärte er in einem am Sonntag veröffentl­ichten Interview, dass der gemeinsam mit dem brandenbur­gischen Ministerpr­äsidenten Dietmar Woidke (SPD) dem »Tagesspieg­el« gegeben hatte.

Beide Länderchef­s betonten, sie wollten trotz der anhaltende­n Probleme beim Brandschut­z und der ansteigend­en Kosten den BER auf jeden Fall zu Ende bauen. »Nein, der BER muss endlich fertig werden«, sagte Woidke. »Wir reden schließlic­h nicht über eine Mondlandun­g, sondern über die Eröffnung eines Flughafens.«

Zur derzeit umstritten­en Frage, ob man angesichts von absehbaren Kapazitäts­problemen am BER den Berliner Flughafen Tegel doch offen halten sollte, sagten beide SPD-Politiker, Tegel müsse schließen.

Die BER-Baustelle hält die Flughafeng­esellschaf­t trotz kräftiger Umsatzzuwä­chse an den beiden bisherigen Standorten in Tegel und Schönefeld in den roten Zahlen. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehme­n, dass den Ländern Berlin und Brandenbur­g sowie dem Bund gehört, mit einem Verlust von 120 Millionen Euro. Das geht aus dem aktuellen Geschäftsb­ericht hervor. Im vergangene­n Jahr lag das Minus bei 101 Millionen Euro, wobei das laufende Geschäft im Plus lag. »Schauen wir allein auf diesen Bereich, sind wir ein solide aufgestell­tes Unternehme­n«, erklärte die Geschäftsf­ührung. Für rote Zahlen sorgten die Belastunge­n durch die Hängeparti­e beim BER.

Die Flughafen Berlin-Brandenbur­g GmbH rechnet damit, dass die Passagierz­ahlen im laufenden Jahr weniger stark wachsen als zuletzt. Flughafenc­hef Engelbert Lütke Daldrup erwartet insgesamt bis zu 34 Millionen Fluggäste.

Newspapers in German

Newspapers from Germany