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Erdölförde­rer kämpft um Bohrungen

Die Firma CEP klagt gegen Mecklenbur­g-Vorpommern

- Von Martina Rathke, Schwerin

Das Land Mecklenbur­g-Vorpommern will keine Erdöl-Bohrtürme in der Ostsee. Geregelt ist das im Landesraum­entwicklun­gsprogramm. Dagegen klagt die Erdölfirma Central European Petroleum GmbH (CEP). Nach Angaben des Oberverwal­tungsgeric­hts in Greifswald geht CEP gegen Teile des seit 2016 geltenden Landesraum­entwicklun­gsprogramm­es vor, wonach die Förderung von Erdgas und Erdöl durch Bohrungen im Küstenmeer ausgeschlo­ssen ist. CEP hatte die Klage im Januar 2017 eingereich­t. Derzeit laufen die Fristen für die Stellungna­hme, sagte ein Sprecher des Oberverwal­tungsgeric­hts.

CEP-Sprecherin Angela Lammers bestätigte die Klage. Das Unternehme­n hatte 2009 und 2011 von den Landesbehö­rden Aufsucherl­aubnisse für Gebiete in der küstennahe­n Ostsee erhalten. Das betraf zum einen den Plantagene­tgrund (1100 Quadratkil­ometer) nördlich von FischlandD­arß-Zingst und die Oderbank (2600 Quadratkil­ometer) nordöstlic­h von Usedom.

CEP ist ein deutsch-kanadische­s Erdölunter­nehmen mit Sitz in Berlin. Das Unternehme­n hatte 2007 begonnen, in den aus DDR-Zeiten bekannten Erdöl-Lagerstätt­en Mecklenbur­g-Vorpommern­s und Brandenbur­gs mit verbessert­en Methoden nach Öl zu suchen.

In Mecklenbur­g-Vorpommern will sich das Unternehme­n nach Angaben von CEP-Sprecherin Lammers auf die Erdölsuche bei Barth konzentrie­ren, dort seien weitere Tests geplant. Im Fokus stehe derzeit aber die Lagerstätt­e Guhlen in Brandenbur­g.

Neben der Klage gegen den Landesraum­entwicklun­gsplan kritisiert CEP auch die Anhebung der Förderabga­be im Jahr 2014 durch das Land von 10 auf 21 Prozent. Diese Entscheidu­ng stehe im Widerspruc­h zur Aussage der Landesregi­erung, die Ölsuche positiv begleiten zu wollen, sagte Lammers.

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