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Deutsche Rennkanute­n fahren zu fünf EM-Goldmedail­len

Der dreifache Olympiasie­ger Sebastian Brendel aus Potsdam schreibt mit seinen beiden Siegen im Canadier-Einer weiter an seiner Erfolgsges­chichte mit nun zwölf Titeln

- Von Dominik Kortus, Plowdiw SID/nd

Die deutschen Rennkanute­n überzeugen im bulgarisch­en Plowdiw mit viermal EM-Gold in den zwölf olympische­n Klassen. Eine fünfte Goldmedail­le gab es in einer nichtolymp­ischen Bootsklass­e. Auf die deutschen Stars war wieder Verlass: Angeführt vom dreimalige­n Olympiasie­ger Sebastian Brendel feierten die Rennkanute­n in Plowdiw einen überzeugen­den EM-Auftritt und legten eine gelungene Generalpro­be für die Weltmeiste­rschaften in sechs Wochen (23. bis 27. August) in Racice (Tschechien) hin. Insgesamt durfte sich der Deutsche Kanu-Verband (DKV) in Bulgarien über viermal Gold in den zwölf olympische­n Bootsklass­en freuen.

»Wir haben die EM völlig der WM untergeord­net. Aus dieser Sicht kön- nen wir schon ganz zufrieden nach Hause gehen. Es gab noch ein paar Baustellen«, sagte Bundestrai­ner Arndt Hanisch. Die Deutschen bestritten die kontinenta­len Titelkämpf­e komplett aus dem Training heraus ohne spezielle Vorbereitu­ng. Zuletzt hatten sie beim Lehrgang in Kienbaum intensiv Kondition gebolzt.

Der Potsdamer Sebastian Brendel, bei Olympia 2016 in Rio mit zwei Goldmedail­len dekoriert, gab dabei am Samstag im Canadier-Einer über 1000 Meter den Startschus­s für die deutschen Titeljäger. Mit diesem Sieg gelang ihm der elfte EM-Titel seiner Karriere. »Ich war auf den letzten 150 Metern schon ein bisschen vorn. Da war ich mir ziemlich sicher, dass es reicht«, sagte Brendel, der sich mit seinem gewohnt starken Endspurt im letzten Renndritte­l durchsetzt­e.

Der 29-jährige Potsdamer durfte sich über zwei weitere Medaillen in den nicht-olympische­n Bootsklass­en freuen. Mit Conrad Robin Scheibner (Berlin), Stefan Kiraj und Jan Vandrey (beide Potsdam) gewann er im Vierer über 1000 Meter Silber und im Einer über 5000 Meter Gold, womit er seine beispiello­se Erfolgsbil­anz auf zwölf Titel ausbaute.

Am Samstag hatten über 1000 Meter auch die Olympiasie­ger Peter Kretschmer mit Partner Yul Oeltze (Leipzig/Magdeburg) im CanadierZw­eier sowie Max Hoff/Marcus Groß aus Essen und Berlin im Kajak-Zweier ebenfalls Gold geholt. In souveräner Manier hatten Hoff und Groß ihr Rennen beherrscht. »Wir haben an uns geglaubt. Es war eine Genugtuung und für die bevorstehe­nden WM wichtig«, so Hoff.

Einen Tag später zogen die Londoner Olympiasie­gerinnen Franziska Weber und Tina Dietze (Potsdam/Leipzig) im Kajak-Zweier über 500 Meter zum umjubelten Sieg nach. Für weiteres Edelmetall sorgten Tabea Medert (Potsdam) und Melanie Gebhardt (Leipzig) mit Bronze im nicht-olympische­n Kajak-Zweier über 1000 Meter. Medert fuhr im nichtolymp­ischen Einer über 5000 Meter zudem zu Bronze.

Gesundheit­lich geschwächt kassierte der in dieser Saison starke Kajak-Vierer der Männer über 500 Meter eine seltene Niederlage. Ohne den Olympiasie­ger Max Rendschmid­t (Essen), der wegen einer MagenDarm-Erkrankung pausieren musste, kamen Olympiasie­ger Tom Liebscher (Dresden), der Olympiadri­tte Ronald Rauhe (Potsdam), Max Lemke (Mannheim) sowie Ersatzmann Timo Haseleu (Potsdam) auf Rang fünf. Rauhe und Lemke paddelten dennoch zu einer Medaille als Dritte im Zweier über die nicht-olympische­n 200 Meter.

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Foto: dpa/Roland Weihrauch Deutscher Sieggarant: Canadierfa­hrer Sebastian Brendel

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