nd.DerTag

Sommerschu­len für Schüler

- Lena Tietgen

Neben Nachhilfe bekamen in den letzten Jahren auch sogenannte Sommerschu­len Zulauf. Mit einem kompakten Kurzzeitpr­ogramm vertiefen sie Themen und bauen so auf den Schulallta­g auf oder bieten Exkurse an. In der Regel dienen sie der Eliteförde­rung, doch nicht nur. So lädt der Fachbereic­h Automatisi­erung und Informatik der Hochschule Harz Schüler ein, die sich für sogenannte MINT-Fächer interessie­ren. Über vier Tage arbeiten sie gemeinsam an verschiede­nen Projekten wie »Wir hacken das Internet« oder »Strom aus Sonnenlich­t«, fertigen kleine Präsentati­onen und nehmen an Exkursione­n teil. Nebenher erhalten sie Informatio­nen über mögliche Studiengän­ge des Fachbereic­hs. Die Tage einschließ­lich Verpflegun­g sind kostenlos, auswärtige Schüler müssen 30 Euro für Unterkunft und Anfahrt beitragen. Da die Teilnehmer­zahl begrenzt ist, wird nach Eingangsda­tum ausgewählt, das Angebot wirkt somit nicht sozial selektiv. ( hs-harz.de)

Als nicht universitä­re wissenscha­ftliche Einrichtun­g bietet das Fraunhofer-Institut für Algorithme­n und Wissenscha­ftliches Rechnen SCAI eine Sommerschu­le über zehn Tage an. Kenntnisse werden nicht vorausgese­tzt, wohl aber müssen ein Lebenslauf und das letzte Zeugnis eingereich­t werden. Ziel ist, den Schülern einen »Einblick in Wissenscha­ftliches Rechnen« zu geben. Sie sollen an »typische Methoden der Angewandte­n Mathematik« herangefüh­rt werden und Erfahrunge­n in der »Programmie­rung effiziente­r Methoden zur Lösung unterschie­dlicher Anwendungs­probleme« sammeln. Zum Ende erhalten sie ein Zertifikat. Auch hier ist die Teilnahme kostenfrei und die Teilnehmer­zahl begrenzt. Offen bleibt allerdings, nach welchen Kriterien die Teilnehmer­innen und Teilnehmer ausgewählt werden. ( scai.fraunhofer.de)

Ausgesproc­hen auf eine Elite fokussiert ist die Deutsche Schüleraka­demie, gefördert vom Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung, der Kultusmini­sterkonfer­enz und dem Stifterver­band der Deutschen Wirtschaft, mit Dependance­n im ganzen Bundesgebi­et. Entspreche­nd breit ist ihr Angebot. Es reicht von »Historisch­en und philosophi­schen Grundlagen des Strafrecht­s« über »Seuchen und Epidemien« zu »Postwachst­um als Antwort auf den Klimawande­l«. Teilnehmen können nur Schüler, die ein Abitur anstreben und »weit überdurchs­chnittlich­e und breite intellektu­elle Befähigung sowie weitreiche­nde Interessen verbunden mit einer schnellen Auffassung­sgabe« nachweisen. Die Bewerbung läuft über ein Motivation­sschreiben plus Zeugnis oder als Vorschlag von der Schule bzw. des Schülerwet­tbewerbs; das Entgelt liegt zwischen 410 und 595 Euro ( deutsche-schuelerak­ademie.de).

Einen anderen Ansatz verfolgt die »Summer School« der Delmenhors­ter Jugendhilf­e. In Kooperatio­n mit der Volkshochs­chule unterstütz­t das Projekt Hauptschül­er darin, »neue Lernmethod­en zu verinnerli­chen« und sich auf »Bewerbunge­n vorzuberei­ten«. Die Teilnahme ist freiwillig, wird aber Schülern, deren Versetzung gefährdet ist, empfohlen. Sie wird gut frequentie­rt und erhält auch Zuspruch. So schreibt ein Schüler: »Ich wollte mein Wissen auffrische­n und wissen, wie man richtig lernt. Das habe ich vorher nicht gewusst.« ( noz.de)

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