nd.DerTag

In der Gebühren-Bredouille

Grit Gernhardt ärgert sich über den Einfallsre­ichtum der Banken bei Kosten

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Deutsche Banken und Sparkassen sind in der Bredouille. Aufgrund der anhaltende­n Niedrigzin­sphase schwinden ihre Gewinne. Fehlende Einnahmen kompensier­en die Institute mit Sparprogra­mmen – und mit Hilfe der Kunden. Bei der Erfindung neuer Gebühren für Dienstleis­tungen geben sich die Gelduntern­ehmen kreativ: Kontoführu­ngskosten, Pauschalen fürs Geldabhebe­n, Einmalzahl­ungen für die Bereitstel­lung einer EC-Karte, ...

Selbst für den Versand von Kennzahlen für Online-Banking-Vorgänge – sogenannte­n TANs – berechnen Banken teilweise Gebühren und laut einer Entscheidu­ng des Bundesgeri­chtshofes dürfen sie das auch. Allerdings nur, wenn die TAN tatsächlic­h für Banking-Vorgänge verwendet wurde, was aber meist der Fall sein dürfte. Der Verbrauche­rzentrale Bundesverb­and, der mit seiner Klage gegen eine Kreisspark­asse die Abschaffun­g dieser SMS-Gebühren erreichen wollte, ist damit gescheiter­t. Die Kunden zahlen – neben der monatliche­n Gebühr, die alle Kosten der Kontoführu­ng abdecken soll – weiter zehn Cent pro SMS.

Es steht zu befürchten, dass das Ende der Gebührensp­irale noch lange nicht erreicht ist. Den Kunden bleibt nur, sich zu ärgern, denn auch ein Bankwechse­l schützt kaum. So wird die Bankenbred­ouille – wie seit der Finanzkris­e erprobt – auf die Kleinspare­r abgewälzt.

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