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Foxconn baut Fabrik in den USA

Trump schreibt sich Jobs auf die eigenen Fahnen

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Washington. Der Auftragsfe­rtiger Foxconn baut für zehn Milliarden Dollar (8,52 Milliarden Euro) ein Werk in den USA. Die Fabrik wird Displaypan­els für Fernseher und andere Geräte herstellen. Zu Foxconn gehört der Flachbild-TV-Pionier Sharp. Der Foxconn-Deal sei ein Beweis dafür, wie zugkräftig das Label »Made in the USA« sei, sagte US-Präsident Donald Trump am Mittwochab­end im Weißen Haus. Das Werk im Bundesstaa­t Wisconsin werde zunächst 3000 »amerikanis­chen Arbeitern« einen neuen Job bieten, weitere würden folgen. Das Potenzial liege bei 13 000 Jobs.

Foxconn ist vor allem bekannt als führender Hersteller diverser Apple-Geräte, obwohl die Firma aus Taiwan auch für viele andere Elektronik­konzerne produziert. Trump hatte zudem gerade verkündet, Apple-Chef Tim Cook habe ihm drei große Fabriken in den USA zugesagt. Apple kommentier­t dies nicht. Ein Mitarbeite­r des Weißen Hauses erklärte dem »Wall Street Journal«, dabei sei es um etwas anderes als die Foxconn-Fabrik gegangen.

Im Beisein von Foxconn-CEO Terry Gou sagte Trump: »Wäre ich nicht gewählt worden, würde er unter Garantie keine zehn Milliarden Dollar investiere­n.« Über eine Milliarden­investitio­n von Foxconn in den USA wird indes schon seit einiger Zeit spekuliert. Gou will so die Kosten für den Transport der großen TVs aus Asien einsparen. Das Werk soll 2020 fertig sein.

Das Thema neuer Arbeitsplä­tze in den USA war 2016 ein Schwerpunk­t des Wahlkampfs von Trump. Die Foxconn-Fabrik liegt im Heimatstaa­t Paul Ryans, des einflussre­ichen republikan­ischen Vorsitzend­en des Abgeordnet­enhauses. In Wisconsin gibt es Steuerverg­ünstigunge­n, wenn Arbeitsplä­tze geschaffen werden. Im Fall von Foxconn sollen sie sich auf drei Milliarden Dollar über einen Zeitraum von 15 Jahren belaufen, erklärte Gouverneur Scott Walker.

Die mit Abstand meisten Elektronik­geräte werden derzeit von Unternehme­n wie Foxconn in China herstellt. Das liegt daran, dass große Teile der Zulieferer­ketten in Asien angesiedel­t sind – und es dort auch große Ressourcen gut ausgebilde­ter und verhältnis­mäßig günstiger Arbeitskrä­fte gibt.

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