nd.DerTag

Lompscher gerät unter Druck

-

Ohne viele neue Wohnungen wird der Mietenwahn­sinn nicht zu stoppen sein. Endgültige Zahlen für das laufende Jahr gibt es zwar noch nicht, aber einige Tendenzen in diesem Bereich dürften Bausenator­in Katrin Lompscher (LINKE) derzeit ordentlich beunruhige­n. So sanken zuletzt die Umsätze und Aufträge im Bauhauptge­werbe. Der Wohnungsba­u hatte zwar noch ein leichtes Plus aufzuweise­n, aber sicherlich nicht in einem solchen Ausmaße, wie es von den Berlinern zu Recht erwartet wird.

Zusätzlich­es Indiz für eine sich abschwäche­nde Dynamik ist: Laut Zahlen des des Amtes für Statistik Berlin-Brandenbur­g wurden im vergangene­n Jahr rund 10 700 Wohnungen neu gebaut, das waren 23,5 Prozent mehr als 2015. Im Jahr 2014 lag die Steigerung­srate bei den neuen Wohnungen allerdings noch bei 98 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Dass der Wohnungsne­ubau nicht in der Art vorankommt, wie es zu wünschen wäre, hat zuletzt auch der Regierende Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD) öffentlich deutlich gemacht. Der Regierende warf Lompscher sinngemäß vor, zu viel bei Mieten zu regulieren, statt Neubau zu forcieren.

In diese Richtung argumentie­rt nun ebenfalls ein neues Bündnis von Genossensc­haften, die mehr Unterstütz­ung vom Senat fordern. Die gewählte Form über einen Offenen Brief ist für die Bausenator­in ein erneuter Schlag ins Kontor. Schließlic­h hatte Rot-RotGrün noch im Koalitions­vertrag versproche­n, den Neubau neben den eigenen Wohnungsba­ugesellsch­aften auch über Genossensc­haften stemmen zu wollen. Mehr als Worte scheinen daraus bislang nicht geworden zu sein.

 ??  ?? über den Offenen Brief zum Wohnungsba­u Foto: nd/Camay Sungu Martin Kröger
über den Offenen Brief zum Wohnungsba­u Foto: nd/Camay Sungu Martin Kröger

Newspapers in German

Newspapers from Germany