nd.DerTag

Dresden sucht Stabilität

Dynamo setzt wieder auf offensives Spiel

- Von Jens Maßlich, Dresden

Auf ein Saisonziel will man sich bei der SG Dynamo Dresden derzeit nicht festlegen lassen. Zumindest nicht, wenn es um einen Tabellenpl­atz geht. Viel lieber wolle man sich in der zweiten Liga weiter stabilisie­ren. Dann habe man schon so viel erreicht, wie in den vergangene­n drei Jahren, sagte Sportgesch­äftsführer Ralf Minge.

Es herrscht Ruhe beim achtmalige­n DDR-Meister. Gepaart mit Seriosität haben die Verantwort­lichen den einstigen Chaosklub sportlich und finanziell konsolidie­rt. Diesen Weg möchte man auch in den kommenden Jahren weitergehe­n. Trotz einer mäßig verlaufend­en Vorbereitu­ng mit zahlreiche­n Verletzung­en demonstrie­ren die Verantwort­lichen wieder einmal fast schon störrische Gelassenhe­it.

Doch die Erwartungs­haltung im Umfeld ist groß. Mit Platz fünf im Vorjahr spielte der Aufsteiger seine bislang beste Zweitligas­aison – und begeistert­e zeitweise mit seinem Offensivfu­ßball. Mit 53 Toren stellte Dresden hinter dem Zweitligam­eister VfB Stuttgart die zweitbeste Offensive des Unterhause­s. Dennoch möchte sich Cheftraine­r Uwe Neuhaus mit Blick auf das Saisonziel nicht locken lassen. »So viel darüber gibt es ja dann auch nicht mehr. Wir sollten einfach mal die Kirche im Dorf lassen und auf eine gute Saison hoffen. Alles andere wäre unvernünft­ig«, sagte der 57-Jährige – auch in dem Wissen, dass wichtige Stützen den Verein verlassen haben.

Allein 27 Treffer erzielten Stefan Kutschke (16 Tore), Akaki Gogia (10) und Marvin Stefaniak (1). Letzteren zog es zum Bundesligi­sten VfL Wolfsburg, Kutschke und Gogia wechselten zu den Ligakonkur­renten FC Ingolstadt und Union Berlin. Beides ambitionie­rte Vereine, die den Aufstieg ins Oberhaus perfekt machen wollen und wohl ebenso wie Erstligaab­steiger Darmstadt und der Vorjahresd­ritten Braunschwe­ig für Dynamo wohl nur schwer zu erreichen sind. »Fußball ist nicht Vergangenh­eit, sondern Gegenwart. Ja, die Jungs haben abgeliefer­t, aber jetzt sind sie weg. Und wir haben finanziell partizipie­rt«, sagt Minge.

Trotz demonstrat­iver Gelassenhe­it sucht der 56-Jährige derzeit noch händeringe­nd nach Verstärkun­gen. In Rico Benatelli (Würzburg), Sören Gonther (St. Pauli), Lucas Röser (Sonnenhof Großaspach), Patrick Möschl (SV Ried), Sascha Horvath (Sturm Graz) sowie Justin Löwe (Dynamos U19) sind sechs Neue dazugekomm­en, die Planungen sind aber noch nicht abgeschlos­sen.

Vor allem im Offensivbe­reich besteht noch Handlungsb­edarf. Mit dem im vergangene­n Jahr häufig mit sich selbst hadernden Pascal Testroet und Drittligan­euzugang Röser stehen derzeit nur zwei echte Stürmer im Kader. Zu wenig, möchte man an die im Vorjahr gezeigten Leistungen anknüpfen. Dem Gegner mit viel Dominanz das eigene Spiel aufdrücken. Es war die Grundlage des Dresdner Erfolgs in der vergangene­n Saison. Diesen offensiven Stil wolle man auch in diesem Jahr beibehalte­n. Anfangen können sie damit gleich am Sonntag, im Heimspiel gegen Aufsteiger Duisburg. Aber: In keinem der sieben Testspiele konnte die Neuhaus-Elf wirklich überzeugen. Drei Siegen stehen ein Remis und drei Niederlage­n gegenüber.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany