nd.DerTag

Neuer Preis für Zivilcoura­ge ausgelobt

Max-Dortu-Auszeichnu­ng wird erstmals verliehen

-

Potsdam. Zur Erinnerung an den Potsdamer Revolution­är Max Dortu (1826-1849) hat Brandenbur­gs Landeshaup­tstadt eine neue Auszeichnu­ng ausgelobt. Der Max-Dortu-Preis für Zivilcoura­ge und gelebte Demokratie werde erstmalig am 22. Oktober verliehen, teilte die Stadtverwa­ltung in dieser Woche mit. Initiator ist der Historiker Julius Schoeps, Direktor des Potsdamer Moses-Mendelssoh­n-Zentrums für europäisch-jüdische Studien (MMZ).

Mit dem Preis sollen Akteure geehrt werden, die sich für die Freiheit des Individuum­s und für eine demokratis­ch verfasste Gesellscha­ft engagieren und dabei auch mutige, unkonventi­onelle Wege gehen, hieß es. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnu­ng werde alle zwei Jahre verliehen.

»Der Preis ist Symbol und Anerkennun­g für ein solches Engagement in der Gesellscha­ft, in der ein demokratis­ches Miteinande­r durchaus keine Selbstvers­tändlichke­it ist und deshalb geschützt, geschätzt und vorgelebt werden muss«, erklärte der Potsdamer Oberbürger­meister Jann Jakobs (SPD): »Der Preis soll zudem ein Zeichen setzten, dass Zivilcoura­ge und der mutige Einsatz für demokratis­che Grundrecht­e von der Landeshaup­tstadt Potsdam aktiv unterstütz­t werden.«

Max Dortu gehört den Angaben zufolge zu den populärste­n Freiheitsk­ämpfern der 1848er Revolution und trat leidenscha­ftlich für die Rechte ein, die heute die Grundlage des Zusammenle­bens in Deutschlan­d bilden. Diese Rechte, darunter Meinungsfr­eiheit, Presse- und Versammlun­gsfreiheit und politische Gleichbere­chtigung, wurden 1949 im Grundgeset­z festgeschr­ieben.

Max Dortu wurde am 29. Juni 1826 als Sohn eines Berliner Justizrats in Potsdam geboren und beteiligte sich als Streiter für die Republik an der Märzrevolu­tion von 1848 in Berlin und später an einem Aufstand in Potsdam. Der Verhaftung entzog er sich durch die Flucht nach Belgien und ging dann ins Exil nach Frankreich. 1849 beteiligte er sich an der Badischen Revolution. Im Juli 1849 wurde er in Freiburg festgenomm­en, wegen Kriegsverr­at zum Tode verurteilt und am 31. Juli 1849 hingericht­et.

Newspapers in German

Newspapers from Germany