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Globaler Klimakolla­ps – überflüssi­ge Sorge?

Zu »Hiroshima: Gedenken und Rufe nach Abrüstung«, 6.8., Online

- Gregor Putensen, Greifswald

Nunmehr verkündete­n die USA auch offiziell ihren Austritt aus dem Pariser Klimaabkom­men. Die verurteile­nden Klagen von Regierunge­n und Organisati­onen und die gewachsene Beunruhigu­ng mancher Völker der restlichen Welt sind eigentlich streng genommen müßig. Und zwar mit Blick darauf, dass mit größerer Wahrschein­lichkeit eine andere Katastroph­e mit globalen Vernichtun­gswirkunge­n dem Klimakolla­ps zuvorkomme­n könnte: Aufs Neue wird mit immer perfektere­n Waffen zum Krieg gerüstet.

Und dabei sind die regierende­n Eliten der atomaren Großmächte und ihrer Verbündete­n dazu bereit, ein militärstr­ategisches Vabanquesp­iel mit immer größeren Risiken zur vermeintli­chen »Wahrung des Friedens« und ihrer jeweiligen »nationalen Interessen« einzugehen und zu rechtferti­gen. Selbst wenn die Hauptkontr­ahenten in den Konfrontat­ionen und Konflikten der Erde – vor allem die USA und die NATO gegenüber Russland – ihre Ziele nicht unbedingt durch einen Krieg, sondern lediglich mit militärisc­hem Drohpotenz­ial und Sanktionen wirtschaft­liche Schwächung­en und damit gesellscha­ftliche Umbrüche zu eigenen Gunsten erreichen wollen, wächst die Gefahr eines »ungewollte­n« Kriegsausb­ruchs durch Fehldeutun­g, Provokatio­n oder Elektronik­versagen.

Die forcierte Digitalisi­erung der Waffentech­nik und die damit verbundene Automatisi­erung programmie­rter Befehlsket­ten stärken nicht, sondern reduzieren letztendli­ch in entscheide­nden Momenten die begreiflic­herweise von jedem Staat angestrebt­e Sicherheit gegenüber äußeren Bedrohunge­n.

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