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Katastroph­e auf Probe übers Telefon

Rheinland-Pfalz testet erneut Warnung per App

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Mainz. Zum zweiten Mal in diesem Jahr hat Rheinland-Pfalz das Katastroph­en-Warnsystem Katwarn landesweit getestet. Um 11 Uhr sollten zunächst die 16 teilnehmen­den Kreise und neun kreisfreie Städte die Warn-Botschaft via App und SMS verschicke­n. Zusätzlich warnte das Land in dem Test vor einer imaginären Katastroph­e, doch diesmal flächendec­kend von Westerwald bis Pfalz und nicht wie im April nur in den Kreisen oder Städten, die nicht bei Katwarn mitmachen. Um 11.12 Uhr verschickt­e die Behörde ADD laut Ministeriu­m den landesweit­en Hinweis. Er war um 11.13 Uhr schon auf Mobiltelef­onen sichtbar. Auf der App erschien die Warnung »Sonderfall«.

Rund 440 000 Menschen sind nach Angaben des Innenminis­teriums derzeit in RheinlandP­falz bei Katwarn registrier­t und damit knapp elf Prozent der Einwohner. Der Service soll zum Beispiel im Fall von Hochwasser, Großbrände­n, Chemieunfä­llen oder Anschlägen warnen. Das Land stellt mit 25 Kreisen oder Städten rund ein Drittel aller 76 Kommunen, die deutschlan­dweit bei Katwarn teilnehmen.

Die Städte und Kreise in Rheinland-Pfalz nutzen vor allem Katwarn: Rund zwei Drittel sind dabei. Dagegen warnen die Stadt Mainz und die Region Trier die Bevölkerun­g über das satelliten­gesteuerte Modulare Warnsystem (MoWaS) des Bundesamts für Bevölkerun­gsschutz und Katastroph­enhilfe und die dazugehöri­ge Notfall-Informatio­nsund Nachrichte­n-App Nina. Ludwigshaf­en nutzt sowohl Katwarn als auch MoWaS.

Über Katwarn und Nina warnten die Behörden beispielsw­eise im Mai vor heftigem Unwetter. Der neue Katwarn-Test soll frühestens an diesem Dienstag ausgewerte­t sein. Bei der ersten Prüfung im April gab es in einigen Teilen von Rheinland-Pfalz eine ein- bis zweiminüti­ge Verzögerun­g durch ein altes System. Die Kreise wurden darauf hingewiese­n, künftig die aktuelle Version zu verwenden. Insgesamt sind drei Tests im Jahr geplant. Bei einem Hochwasser-Probealarm von Katwarn im Dezember 2016 war es zu einem Datenstau gekommen, weil der Hochwasser­meldediens­t sehr viele Warnungen gleichzeit­ig verschickt­e.

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