nd.DerTag

Donald Trump eint die Latinos

Martin Ling über die militärisc­hen Gedankensp­iele in Sachen Venezuela

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Donald Trump sorgt für Einmütigke­it in Lateinamer­ika. Nicht immer, aber wie im Falle der Mauerpläne zu Mexiko auch im Fall Venezuelas: »Wir haben viele Optionen für Venezuela, einschließ­lich einer militärisc­hen, falls nötig.« Dass die USA in Lateinamer­ika und darüber hinaus immer auch den »Big Stick«, den großen Knüppel, im Repertoire haben, ist eine Binsenweis­heit. Angesichts eigener leidvoller Erfahrunge­n stößt im »Hinterhof« jedoch allein die Erwähnung dieser Option auf einhellige Ablehnung über alle politische­n Differenze­n hinweg. Mexiko, Peru, Kolumbien und Peru stehen in der ersten Reihe der lateinamer­ikanischen Länder, die Venezuelas Präsident Maduro einen »Bruch der demokratis­chen Ordnung« vorwerfen und die von ihm einberufen­e Verfassung­sversammlu­ng ablehnen. Trumps militärisc­he Gedankensp­iele wiesen sie jedoch kategorisc­h zurück – im Einklang mit dezidierte­n Linksregie­rungen wie Bolivien, Ecuador und Nicaragua.

Der twitternde mexikanisc­he Außenminis­ter steht in Sachen Venezuela für den ganzen Subkontine­nt: Die Krise in Venezuela könne nicht militärisc­h gelöst werden. Diese fraglos richtige Einsicht zeigt theoretisc­h den Weg: Nur am Verhandlun­gstisch mit allen Konfliktpa­rteien unter südamerika­nischer Vermittlun­g könnte ein Ausweg aus Venezuelas desaströse­r Lage gefunden werden. Doch darüber herrscht in Lateinamer­ika kein Konsens.

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