nd.DerTag

Die üblichen Verdächtig­en

Simon Poelchau hofft für die Beschäftig­ten von Air Berlin

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Knapp 8600 Beschäftig­te hat die insolvente Fluglinie Air Berlin noch. Das sind 8600 Menschen, die nun um ihre Jobs, ihre Existenz bangen müssen. Dabei ist offenkundi­g, dass sie keine Schuld an der Pleite der zweitgrößt­en Fluggesell­schaft Deutschlan­ds haben.

Dass ein Investor wie die arabische Etihad Airways nach Jahren des Verlustes irgendwann kein Geld mehr in das marode Unternehme­n pumpen will und nun die Reißleine zieht, ist im Kapitalism­us leider ganz normal. An die Wand gefahren wurde Air Berlin schon früher – von Managern wie Hartmut Mehdorn und Joachim Hunold, die größenwahn­sinnige statt nachhaltig­e Pläne für die Fluglinie hatten. Hinzu kam das fatale Hoffen auf eine rechtzeiti­ge Fertigstel­lung der Dauerbaust­elle BER, den Air Berlin einst zum Drehkreuz für seine Maschinen machen wollte.

So ist wie bei jeder anderen Insolvenz auch bei dem Trauerspie­l um Air Berlin die Rollenvert­eilung unter den üblichen verdächtig­en Charakterm­asken die übliche. Auf der einen Seite gibt es die Manager, die alles in den Sand gesetzt haben, aber angesichts ihrer dicken Gehälter höchstens ein paar Krokodilst­ränen vergießen müssen. Auf der anderen Seite sind die Beschäftig­ten, die erst mal nicht wissen, wie es weiter geht. Man kann nur hoffen, dass sich für sie doch noch alles zum Guten wendet. Und für die Manager, dass sie mal die Konsequenz­en ihres Handelns zu spüren bekommen.

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