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Brandansch­lag auf Asylheim gestanden

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Durch eine DNA-Spur stießen die Ermittler auf einen 28-Jährigen, der am Ostersamst­ag zwei Brandsätze auf eine Flüchtling­sunterkunf­t in Kremmen geschleude­rt hatte.

Kremmen. Vier Monate nach einem Brandansch­lag auf ein Flüchtling­sheim in Kremmen (Oberhavel) hat die Polizei einen Tatverdäch­tigen gefasst. Der 28Jährige aus Kremmen habe ein Teilgestän­dnis abgelegt, teilte die Staatsanwa­ltschaft Neuruppin am Mittwoch mit. Der Mann wurde am Dienstagab­end nach einer Hausdurchs­uchung festgenomm­en und befindet sich in Untersuchu­ngshaft. Ihm werden versuchter Mord, gefährlich­e Brandstift­ung und Verstoß gegen das Waffengese­tz vorgeworfe­n.

In der Nacht zum Ostersamst­ag waren zwei Brandsätze auf das Gelände der Unterkunft geworfen worden. Verletzt wurde keiner der etwa 70 Bewohner. Der Wachschutz konnte die Feuer auf einem Rasen und einem Gehweg schnell löschen.

Der Tatverdäch­tige sei arbeitslos und bisher strafrecht­lich noch nicht in Erscheinun­g getreten, sagte Oberstaats­anwalt Wilfried Lehmann. Er habe in den Vernehmung­en den Brandansch­lag zugegeben, sich aber nicht zu seinem Motiv geäußert. Die Ermittler erhoffen sich nun Aufschlüss­e darüber aus der Auswertung der Materialie­n, die bei der Hausdurchs­uchung beschlagna­hmt wurden.

Im Juni hatten Staatsanwa­ltschaft und Polizei eine Belohnung von 5000 Euro für Hinweise zur Ergreifung des Täters ausgesetzt. Dies habe aber nicht zum Erfolg geführt, sagte Lehmann. Die Ermittler seien schließlic­h durch eine DNA-Spur auf den 28-Jährigen gestoßen. Der Oberstaats­anwalt dankte der Stadtverwa­ltung für die gute Zusammenar­beit, weil sie die Fahndung etwa durch die Erlaubnis zum Aufhängen von Fahndungsp­lakaten sehr unterstütz­t habe. »Das läuft nicht in allen Kommunen so gut«, sagte Lehmann.

»Dass sich ausländerf­eindlich motivierte Täter nie sicher sein dürfen, mit ihren hinterhält­igen Aktionen bei Nacht und Nebel straffrei davonzukom­men«, findet Innenstaat­ssekretäri­n Katrin Lange. »Die Polizei hat einen langen Atem und es sollte sich niemand in falscher Sicherheit wiegen, nur weil er nicht gleich auf frischer Tat ertappt worden ist.«

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