nd.DerTag

Ratlos in Afghanista­n

Die Lage am Hindukusch macht den USA zu schaffen

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Täglich Tote in Afghanista­n – Taliban und Dschihadis­ten beherrsche­n das Land. Washington weiß nicht, wie es weiter gehen soll.

Kabul. Zahlreiche Menschen sind in Afghanista­n bei mehreren Angriffen der radikalisl­amischen Taliban getötet worden. Das bestätigte­n afghanisch­e Behörden. Vier Polizisten starben in der südafghani­schen Provinz Urusgan, als Taliban ihren Sicherheit­sposten angriffen. Zu eventuell getöteten Talibankäm­pfern lagen keine Informatio­nen vor. Fünf Polizisten wurden in der südostafgh­anischen Provinz Sabul getötet, als Taliban ihren Posten überrannte­n. Die Taliban hätten noch einen zweiten Posten erobert, hieß es. Von dort lägen aber keine Zahlen zu den Opfern vor.

Der Sender Tolo TV berichtete von insgesamt 18 Toten bei zwei Angriffen. Tolo meldete ebenfalls den Tod dreier Kinder bei einem Raketenang­riff auf die Stadt Kalat.

In der südafghani­schen Provinz Helmand starben nach Angaben eines Provinzspr­echers drei Zivilisten und drei Taliban, als letztere versuchten, mit einer Autobombe eine Armeebasis anzugreife­n.

Derweil wurde in Afghanista­n ein weiterer US-Soldat getötet. Er sei bei einem gemeinsame­n Einsatz mit der afghanisch­en Armee gegen Kämpfer der Dschihadis­tenmiliz Islamische­r Staat im Osten des Landes verletzt worden und später gestorben, teilte das US-Militär mit.

Erst Anfang August waren bei einem Selbstmord­anschlag der Taliban auf einen NATO-Konvoi in der südlichen Provinz Kandahar zwei US-Soldaten getötet worden. Insgesamt wurden seit Jahresanfa­ng bereits zehn US-Soldaten in Afghanista­n getötet, einer mehr als im gesamten vergangene­n Jahr.

US-Präsident Donald Trump und sein Stellvertr­eter Mike Pence hatten am Freitag eine Beratung mit ihrem Team für Nationale Sicherheit über die künftige Strategie für Afghanista­n auf der Agenda. Bei dem Treffen in Camp David wurde eine kontrovers­e Diskussion erwartet. Die US-Kommandeur­e am Hindukusch fordern, die Truppen aufzustock­en. US-Verteidigu­ngsministe­r James Mattis wünscht sich vom Weißen Haus eine Strategie nicht nur für Afghanista­n, sondern für die gesamte Region einschließ­lich Pakistan.

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