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LAGeSo-Chef ist rehabiliti­ert

Staatsanwa­ltschaft sieht Vorwürfe gegen Behördench­ef Franz Allert nicht bestätigt

- Von Johanna Treblin

Die Ermittlung­en gegen neun Mitarbeite­r des Landesamts für Gesundheit und Soziales haben keine ausreichen­den Hinweise ergeben, die eine Klage rechtferti­gen. Die Betroffene­n sind erleichter­t. Die Ermittlung­en gegen den Chef des Landesamts für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) Franz Allert sind eingestell­t worden. Das bestätigte dem »nd« am Freitag eine Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft. Die Strafverfo­lgungsbehö­rde hatte wegen möglicher Haushaltsu­ntreue ermittelt. Geprüft wurde, ob dem Land Berlin bei der Vergabe von Flüchtling­sunterkünf­ten in den Jahren 2013 bis 2015 finanziell­er Schaden entstanden war (»nd« berichtete). Nun haben die Ermittlung­en »keinen genügenden Anlass« zur Erhebung einer Klage ergeben, so die Sprecherin.

Auch die Ermittlung­en gegen acht weitere teils frühere Mitarbeite­r des LAGeSo wurden eingestell­t. Dem »neuen deutschlan­d« liegt ein entspreche­ndes Schreiben der Staatsanwa­ltschaft an einen der Betroffene­n vom 14. August vor, der nicht namentlich genannt werden möchte. Das Schreiben war am Donnerstag bei ihm eingegange­n. »Mit gro- ßer Erleichter­ung habe ich jetzt schriftlic­h bescheinig­t bekommen, dass ich nicht strafrecht­lich belangt werde«, sagte er dem »neuen deutschlan­d«. »Jetzt fragen wir uns alle: Wie konnte es dazu kommen?«

Vorausgega­ngen war den Ermittlung­en ein Wirtschaft­sprüferber­icht vom Frühjahr 2015, der Anzeichen dafür sah, dass »Grundsätze von Wirtschaft­lichkeit und Sparsamkei­t« verletzt worden seien. Daraufhin bat seinerzeit die Senatsverw­altung für Gesundheit und Soziales unter Mario Czaja (CDU) um Aufnahme von Ermittlung­en durch die Staatsanwa­ltschaft. Im September 2016 wurden die Wohnungen mehrerer Mitarbeite­r durchsucht.

Weitere Ermittlung­en gegen LAGeSo-Mitarbeite­r wegen möglicherw­eise zu hoch abgerechne­ten Honoraren von Dolmetsche­rn und fehlerhaft­er Hostelrech­nungen, die in diesem Jahr aufgenomme­n wurden, laufen weiter.

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Foto: dpa/Clemens Bilan Franz Allert

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