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Fertig geschaufel­t

Klimacamp im Rheinland ruft zu Aktionen gegen Braunkohle­abbau auf

- Had

Berlin. Vielfältig­e Aktionen wird das rheinische Kohlerevie­r an diesem Wochenende erleben. Nachdem sich die rund 1500 Aktivisten bereits seit dem vergangene­n Wochenende ausgetausc­ht haben – über die Grenzen des Wachstums, Braunkohle und alternativ­e Energien –, soll nun Bewegung in die Sache kommen. Am Wochenende sind zahlreiche Protestakt­ionen geplant. »Während Politik und Konzerne untätig bleiben, nehmen wir den Kohleausst­ieg selbst in die Hand«, heißt es im Aufruf von »Ende Gelände«. Dabei sollen die Kraftwerke durch Blockaden von der Kohlezufuh­r abgeschnit­ten werden – möglichst mehrere Tage lang. Laut dem Aktionskon­sens von »Ende Gelände« soll dabei keine Infrastruk­tur zerstört werden – eine Abmachung, an die sich nicht alle Gruppen halten werden. »Es gibt viele verschiede­ne Formen von Widerstand. Wie sich die Aktivisten verhalten, entscheide­n sie selber und verantwort­en sie auch selbst«, erklärt die Aktivistin Lara von der Gruppe »Zucker im Tank« im nd-Interview.

Die Polizei Aachen hat derweil eine konsequent­e Strafverfo­lgung angekündig­t. Sie ist an den Aktionstag­en mit einem Großaufgeb­ot und rund um die Uhr im Einsatz. Beim letzten Aktionscam­p im Rheinland 2015 hat sie dabei eng mit der Sicherheit­sfirma von RWE kooperiert – beiden wurde anschließe­nd extrem brutales Vorgehen attestiert. Zudem gab es zahlreiche Unterlassu­ngserkläru­ngen, bei denen sich Aktivisten verpflicht­en sollten, nicht wieder an Aktionen gegen den Stromkonze­rn teilzunehm­en.

Unabhängig vom Klimacamp haben Umweltverb­ände wie Greenpeace, der Bund für Umwelt- und Naturschut­z und der Naturschut­zbund für den 26. August zu einer Menschenke­tte am Tagebau Hambach aufgerufen. Dazu werden eher Teilnehmer aus dem bürgerlich­en Spektrum erwartet.

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Foto: dpa/Arno Burgi

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