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Lufthansa will Niki haben

Gläubigera­usschuss der insolvente­n Air Berlin hat sich konstituie­rt

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2016 hat sich Lufthansa bereits 38 der 144 Air Berlin-Jets gesichert. Nun will Deutschlan­ds Nummer eins in den Lüften noch mehr von der insolvente­n Airline haben.

Berlin. Bei der ersten Sitzung des Gläubigera­usschusses von Air Berlin hat die Lufthansa ihr Angebot für Teile der Pleite-Airline konkretisi­ert. Man biete für die Touristikt­ochter Niki und weitere Teile der Gesellscha­ft, nicht aber für das komplette Unternehme­n, hieß es am Mittwoch aus LufthansaK­reisen. Mit einer schnellen Entscheidu­ng zu einem ersten Teilverkau­f der Niki wurde nicht mehr gerechnet.

Air Berlin hatte am 15. August Insolvenz beantragt, nachdem der Großaktion­är Etihad dem Partner die finanziell­e Unterstütz­ung entzogen hatte. Am Mittwochmo­rgen hatte sich daraufhin in Berlin der Gläubigera­usschuss konstituie­rt. Bei dem Treffen ging es zunächst um Formalien, verlautete aus Teilnehmer­kreisen. So müsse das Gremium der Fortsetzun­g des Flugbetrie­bs zustimmen. Zudem sollte ein Zeitplan für die nächsten Schritte festgelegt werden. »In keinem Fall« werde es Entscheidu­ngen zur Käuferausw­ahl geben, meinte auch diese Quelle. Der Flugbetrie­b ist durch einen Kredit des Bundes über 150 Millionen Euro noch für etwa drei Monate gesichert.

Im vergangene­n Jahr hatte sich Lufthansa bereits 38 der 144 Air Berlin-Jets gesichert. Diese Maschinen sind für die Lufthansa-Töchter Austrian und Eurowings unterwegs. Lufthansa hatte am Dienstag vergangene­r Woche über Verhandlun­gen zu Teilen der insolvente­n Air Berlin berichtet. Wettbewerb­shüter warnen jedoch, dass Lufthansa mit einer Übernahme seine dominante Stellung auf dem Markt weiter ausbauen könnte. Als weitere Interessen­ten gelten Easyjet und die Thomas-CookTochte­r Condor. Der Nürnberger Un- ternehmer Hans Rudolf Wöhrl will Air Berlin als Ganzes kaufen.

Die Gewerkscha­ft ver.di appelliert­e an den Gläubigera­usschuss, die Interessen der mehr als 8000 Beschäftig­ten nicht unter den Tisch fallen zu lassen. »Es geht hier um die Rettung von Arbeitsplä­tzen«, sagte Vorstandsm­itglied Christine Behle. »Das muss sich der Gläubigera­usschuss immer wieder vor Augen halten.« In dem Gremium sitzen Vertreter von Eurowings, der Bundesagen­tur für Arbeit und der Commerzban­k sowie der AirBerlin-Manager Christian Weyer und der Berliner Rechtsanwa­lt und Insolvenze­xperte Niklas Lütcke.

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