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Grenzpfeil­er werden ausgetausc­ht

- Von Anna Ringle dpa

Witterung und Vandalismu­s setzen den schwarz-rot-goldenen Säulen an der polnischen Grenze zu. In Südbranden­burg werden sie jetzt ausgetausc­ht. Viele schwarz-rot-goldene Markierung­ssäulen im Grenzgebie­t zu Polen sind in die Jahre gekommen. In Südbranden­burg werden sie deshalb gerade ausgetausc­ht. Die Erneuerung­sarbeiten laufen schon seit 2015 abschnittw­eise und zeitverset­zt an der gesamten, rund 258 Kilometer langen brandenbur­gischen Grenze zu Polen. Wenn der Teil im Süden erledigt ist, soll mit wenigen Ausnahmen der Austausch der Grenzzeich­en im Bundesland beendet sein, wie die Landesverm­essung und Geobasisin­formation Brandenbur­g mitteilt.

Mehrere Arbeiter tauschen seit kurzem die 3,10 Meter hohen Säulen an den grünen Hängen zur Neiße im Raum Jerischke aus und arbeiten sich weiter nach Norden. Hier verlaufen Rad- und Wanderwege unweit der Grenzmarki­erungen. Jenseits der Neiße steht das polnische Grenzmarki­erungspend­ant in Rot-Weiß.

Rund einen Meter werden die Säulen ins Erdreich getrieben, eine Bodenplatt­e sorgt für Stabilität. Rund eineinhalb Stunden braucht ein eingespiel­tes Team für einen Standort, wie es vom Lan- desbetrieb heißt. Aber es taucht auch Unvorherge­sehenes auf, was die Arbeit verzögert. Pferde zum Beispiel. Eine der Säulen etwa steht in einer Koppel, deshalb musste zunächst der Besitzer kontaktier­t werden.

In Brandenbur­g stehen 463 Grenzmarki­erungssäul­en an Gewässerlä­ufen, hinzu kommen 16 Grenzstein­e auf dem Festland. An der gesamten Bundesgren­ze zu Polen – also die Abschnitte in Mecklenbur­g-Vorpommern und Sachsen inbegriffe­n – sind es 924 Grenzzeich­en entlang von rund 460 Kilometern. Einige davon sind Bojen im Wasser.

Der Abstand der Säulen zueinander ist unterschie­dlich, wie Silke Thomalla vom Landesbetr­ieb erläutert. Wie die Witterung Einfluss auf die Säulen nimmt, ist hier in Südbranden­burg gut zu sehen. An vielen, stark der Sonne ausgesetzt­en Stellen sind die alten Grenzzeich­en verblasst. Andere stehen zudem noch schief. Manchmal verursacht das Mähen der Wiesen Schäden.

Dann ist da noch der Vandalismu­s. Aufkleber oder Kritzeleie­n prangen auf den Säulen, die ausrangier­t werden. Besonders in Stadtgebie­ten ist Vandalismu­s ein Problem. In Forst seien wegen teils fremdenfei­ndlicher Schmierere­ien vor einiger Zeit 22 Säulen außerplanm­äßig ausgetausc­ht worden, heißt es.

Die Grenze zu Polen wurde in den Jahren 1949 und 1950 erstmals markiert. Die ausgetausc­hten Markierung­ssäulen werden bis auf wenige Ausnahmen entsorgt. Bislang wurden drei Säulen weitergege­ben: An das Gemeinsame Zentrum der deutsch-polnischen Polizei- und Zollzusamm­enarbeit in Swiecko, an das Museum Viadrina sowie die Kleistschu­le in Frankfurt (Oder).

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Foto: dpa/Ralf Hirschberg­er Bei Jerischke wird eine Grenzsäule gesetzt.

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