nd.DerTag

Gefahr von Explosione­n bei Airbus 350

EU-Flugsicher­heit gibt Sicherheit­swarnung heraus

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Toulouse. Die Europäisch­e Agentur für Flugsicher­heit (EASA) hat eine Sicherheit­swarnung für das Airbus-Großraumfl­ugzeug A350941 herausgege­ben. Der Hersteller Airbus habe identifizi­ert, dass es in einer Hydraulikp­umpe in der Nähe der Treibstoff­tanks potenziell zu einer Überhitzun­g kommen könnte, sagte ein Unternehme­nssprecher am Donnerstag. Laut EASA könnte dies im schlimmste­n Fall zu einer Explosion des Treibstoff-Luft-Gemischs im Tank führen. Die Behörde schrieb den Airlines Vorsichtsm­aßnahmen vor, in Kürze soll ein Softwareup­date das Risiko ausräumen. Zuvor hatte die »Welt« darüber berichtet.

Die EASA gibt fast täglich Warnungen zu möglichen Schwachste­llen an Modellen heraus. Dies ist Teil der Sicherheit­skultur in der Luftfahrt. Doch Warnungen der höchsten Dringlichk­eitsstufe wie in diesem Fall kommen höchst selten vor.

In der Sicherheit­swarnung heißt es, das Flugzeug müsse nach spätestens 149 Stunden ununterbro­chener Stromverso­rgung einmal komplett herunterge­fahren werden. Ansonsten könnten einzelne Funktionen der Flugzeugte­chnik ganz oder teilweise ausfallen, wie Beobachtun­gen gezeigt hätten.

Die Lufthansa habe die Vorsichtsm­aßnahmen an den vier A350 ihrer Flotte in der vergangene­n Nacht umgesetzt, sagte eine Sprecherin der Airline. Crews und Techniker seien informiert, die Handbücher entspreche­nd geändert. Es gebe keine Auswirkung­en auf den Flugverkeh­r.

Das Softwareup­date wird nach Angaben von Airbus derzeit im Simulator getestet. Es soll dafür sorgen, dass die Pumpe entspreche­nd überwacht wird und könne in der Nacht aufgespiel­t werden, die Fluggesell­schaften müssten dafür ihren Flugplan nicht ändern. Der Airbus-Sprecher sagte, die EASAWarnun­g habe die höchste Dringlichk­eitsstufe, damit die Änderungen sofort umgesetzt werden. »Langfristi­g denken wir über eine Designände­rung nach.«

Die A350-Familie ist der Konkurrent von Airbus zur Boeing 787 »Dreamliner«. Die erste Maschine war Ende 2014 an Qatar Airways gegangen. Bislang hat Airbus rund 100 Flugzeuge des Modells A350900 ausgeliefe­rt.

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