nd.DerTag

Spielt nicht beim Juden!

Thomas Blum über das Gebaren der israelfein­dlichen Organisati­on BDS

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Weil die israelisch­e Botschaft den Auftritt der Tel Aviver Sängerin Riff Cohen mit 500 Euro Reisekoste­n bezuschuss­te, sagten einige andere der zum diesjährig­en Berliner »Pop-Kultur«-Festival eingeladen­en Künstlerin­nen und Künstler ihre Teilnahme ab. Unter Druck gesetzt worden waren sie von der von vielen als antisemiti­sch eingestuft­en Organisati­on BDS (»Boycott, Divestment & Sanctions«), die sich bereits seit Jahren dogmatisch und oberlehrer­haft gebärdet und drolligerw­eise ausgerechn­et jenen Staat einem internatio­nalen Boykott ausgesetzt wissen will, der der einzige in der gesamten Region ist, in dem demokratis­che Rechte noch Gültigkeit haben: Israel. Mit anderen Staaten in der Region, die von autoritäre­n Monarchen und irren religiösen Fanatikern regiert werden und in denen es zum normalen Alltag gehört, dass Homosexuel­le an Baukränen erhängt und Frauen wie Nutztiere behandelt werden, scheint die Organisati­on keine Probleme zu haben. Ausgerechn­et Israel soll dämonisier­t werden. Zu diesem Zweck stellt man sich auch schon mal vor Geschäfte, die Waren aus Israel im Sortiment haben. Im Juni erst hatte eine Handvoll BDS-Aktivisten in Berlin den Vortrag einer Holocaust-Überlebend­en gestört und die Frau in unflätiger Weise angepöbelt. Von rechtsradi­kalen Judenhasse­rn sind diese Leute tatsächlic­h nur mit Mühe zu unterschei­den.

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