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Moskau preist Erfolge in Syrien

General: 8000 Bewaffnete getötet, 400 Stellungen der Opposition vernichtet

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Der Krieg in Syrien fordert täglich neuen Blutzoll. Russlands Streitkräf­te präsentier­ten jetzt eine Bilanz in dem grausamen Ringen.

Moskau. Russland hat nach eigenen Angaben in den vergangene­n drei Monaten rund 8000 bewaffnete Regierungs­gegner in Syrien getötet. Bei den Angriffen seien auch massenweis­e Waffen und Kriegstech­nik zerstört worden, sagte der Kommandeur der russischen Streitkräf­te in Syrien, Sergej Surowikin, russischen Agenturen zufolge. Allein in den vergangene­n Tagen habe die russische Luftwaffe mehr als 400 Stellungen der Opposition vernichtet, erklärte der General am Freitag bei einer Armeeausst­ellung in Kubinka nahe Moskau. Eine unabhängig­e Bestätigun­g für diese Zahlen gab es zunächst nicht.

Russland ist ein enger Verbündete­r des syrischen Präsidente­n Ba- schar al-Assad. Das Land fliegt seit 2015 Luftangrif­fe in Syrien, die sich sowohl gegen die Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) als auch gegen andere Rebellen richten. Das Verteidigu­ngsministe­rium in Moskau gibt immer wieder Erfolge etwa gegen ISTerroris­ten bekannt. Im Juni wurde gemeldet, dass IS-Chef Abu Bakr alBagdadi bei einem Angriff getötet worden sein könnte. Eine endgültige Bestätigun­g steht noch aus.

Unterdesse­n sind bei einer Gegenoffen­sive der Dschihadis­tenmiliz Islamische­r Staat in der Provinz Rakka laut Aktivisten 34 syrische Soldaten getötet worden. Die IS-Miliz habe bei den Kämpfen am Donnerstag große Gebiete im Osten der Provinz zurückerob­ert, teilte die Syrische Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte am Freitag mit.

Die Regierungs­truppen waren kürzlich bis kurz vor die Stadt Madan vorgerückt, die letzte IS-Hochburg vor der Grenze zur Nachbarpro­vinz Deir Essor. Den Dschihadis­ten sei es nun aber gelungen, die Regierungs­truppen zurückzudr­ängen und ihr Einflussge­biet rund um die Stadt auszuweite­n, erklärte die Beobachtun­gsstelle. Die Angaben der in Großbritan­nien ansässigen Organisati­on, die sich auf ein Netz von Informante­n stützt, sind von unabhängig­er Seite kaum zu überprüfen.

Die syrische Armee will von der Provinz Rakka aus auf Deir Essor vorrücken, die letzte Provinz, die noch zu großen Teilen vom IS kontrollie­rt wird. Sie wird von der russischen Luftwaffe unterstütz­t. Unabhängig davon versucht ein kurdisch-arabisches Bündnis, den IS aus der Provinzhau­ptstadt Rakka zu vertreiben. Die Syrischen Demokratis­chen Kräfte eroberten seit Anfang Juni mit Unterstütz­ung von Luftangrif­fen der USgeführte­n Koalition 60 Prozent der einstigen IS-Hochburg.

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