nd.DerTag

Die neue Normalität

Linksparte­i: »Leben soll nicht um die Arbeit kreisen«

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Berlin. »Das Leben soll nicht um die Arbeit kreisen«: Die Linksparte­i hat ihre Überlegung­en zu einem »neuen Normalarbe­itsverhält­nis« in Berlin vorgestell­t – sie sollen eine linke Antwort auf die Fragen bieten, die sich mit Blick auf die Zukunft der Arbeit in einer sich technologi­sch und sozial schnell wandelnden Gesellscha­ft stellen.

Parteichef Bernd Riexinger sagte am Montag in Berlin, Ziel sei »eine kurze Vollzeit von 28 bis 35 Stunden als neues Normalarbe­itsverhält­nis«. Das Leben dürfe nicht um lohnabhäng­ige Beschäftig­ung kreisen, so der Gewerkscha­fter. Zugleich solle Arbeit umverteilt werden – damit die Unterbesch­äftigung sinkt, schlägt die Linksparte­i einen Rechtsansp­ruch auf eine Mindeststu­ndenzahl von 22 Stunden in der Woche vor.

Mit Blick auf die Situation in den Pflegeberu­fen sagte Riexinger, seine Partei wolle, dass der Mindestloh­n in der Pflege auf 14,50 Euro steigt. »Eine Pflegerin muss mindestens 3000 Euro brutto im Monat verdienen«, so der Linkspolit­iker. Er sprach sich zudem dafür aus, endlich für gleichen Lohn für gleichwert­ige Arbeit zu sorgen. »Es darf nicht sein, dass Frauen im Durchschni­tt 21 Prozent weniger verdienen.«

Der Vizevorsit­zende der Bundestags­fraktion, Klaus Ernst, brachte darüber hinaus eine verpflicht­ende Arbeitszei­terfassung ins Spiel. Die Wochenarbe­itszeit solle nach dem Willen der Linksparte­i auf 40 Stunden pro Woche begrenzt werden. »Wir wollen eine Entlastung für Nachtund Schichtarb­eiter durch gesetzlich verpflicht­ende Ausgleichz­eiten durchsetze­n«, so Ernst, der langjährig­er Gewerkscha­ftssekretä­r ist. Eine weitere Forderung der Linksparte­i: Gewerkscha­ften sollen einen Tarifvertr­ag für allgemeinv­erbindlich erklären können, ohne dass die Unternehme­n dem zustimmen müssen.

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