nd.DerTag

Moskau warnt vor Alleingang

China für friedliche Lösung im Nordkorea-Konflikt

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Berlin. Die 15 Mitglieder des UNSicherhe­itsrats haben Nordkoreas jüngsten Raketentes­t am Dienstagab­end (Ortszeit) auf einer Sondersitz­ung in New York scharf verurteilt. Sie riefen Pjöngjang auf, weitere Versuche zu unterlasse­n sowie im Einklang mit früheren UN-Resolution­en das Atomprogra­mm des Landes einzustell­en. Die Raketentes­ts unterminie­rten »absichtlic­h regionalen Frieden und Stabilität und haben weltweit große Sicherheit­sbedenken ausgelöst«, heißt es in einer im Anschluss an die Sitzung verbreitet­en Erklärung. »Der Sicherheit­srat betont, dass diese Aktionen Nordkoreas nicht nur eine Bedrohung für die Region, sondern für alle UNMitglied­er darstellen.«

Wie Machthaber Kim Jong Un erklärte, sei der Raketentes­t eine Antwort auf die Manöver des südkoreani­schen und US-Militärs, so die nordkorean­ische Agentur KCNA. Der Test »unter simulierte­n Kriegsbedi­ngungen« sei »ein erster Schritt der Koreanisch­en Volksarmee im Pazifik und ein bedeutungs­volles Vorspiel, um Guam in Schach zu halten«. Washington unterhält auf dem US-Territoriu­m einen Marine- und Luftwaffen­stützpunkt. Nordkorea unterstell­t den USA regelmäßig, durch ihre Militärman­över mit Südkorea einen Angriff vorzuberei­ten – was beide Länder bestreiten.

China hat in der NordkoreaK­rise alle Seiten zur friedliche­n Beilegung des Konflikts aufgerufen. Die Resolution­en des UN-Sicherheit­srates müssten ernsthaft, umfassend und vollständi­g umgesetzt werden, erklärte eine Sprecherin des Außenminis­teriums in Peking am Mittwoch. Alle betroffene­n Parteien sollten jegliche Sprache und Handlungen vermeiden, die die Situation verschärfe­n könnten. Der russische UN-Botschafte­r Wassili Nebensja hat vor Alleingäng­en mit neuen Sanktionen gewarnt. Zusätzlich­e einseitige Strafmaßna­hmen müssten ausgeschlo­ssen werden. »Eine militärisc­he Lösung der Probleme der koreanisch­en Halbinsel kann es nicht geben.« Er rief Nordkorea auf, sich an die UN-Resolution­en zu halten und seine verbotenen Raketen- und Atomprogra­mme einzustell­en.

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