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Suche nach den Eltern

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Die

polnische Redaktion der Deutschen Welle und das polnische Internetpo­rtal Interia starten das multimedia­le Projekt »Geraubte Kinder«. Es soll Licht auf ein wenig bekanntes Verbrechen der Nationalso­zialisten werfen, die während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg bis zu 200 000 polnische Kinder zum Beispiel aus Waisenhäus­ern verschlepp­en oder ihren Eltern wegnehmen und zwangsgerm­anisieren ließen. Viele von ihnen lebten noch heute, ohne ihre wahre Identität zu kennen, wie die Deutsche Welle (DW) am Donnerstag mitteilte.

Deutsche Welle und Interia stellen die Schicksale der Kinder in Reportagen und Interviews vor. Die Journalist­en suchen dafür in Deutschlan­d und Österreich nach Betroffene­n und begleiten sie, wenn sich deren Herkunft recherchie­ren lässt, bei der Kontaktauf­nahme mit ihren polnischen Familien. Erste Videos und Berichte wurden ab dem 1. September, dem 78. Jahrestag des deutschen Angriffs auf Polen, von beiden Partnern veröffentl­icht.

Zum Jahresende sind dann Reportagen über die Ergebnisse der Recherchen und mögliche Begegnunge­n der Opfer mit ihren bisher unbekannte­n Familienan­gehörigen geplant. Es ist den Angaben zufolge das erste Mal, dass ein deutsches und ein polnisches Medium sich gemeinsam mit diesem Thema beschäftig­en.

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